Für 2020 ist für Kärnten ein Wirtschaftswachstum von 1,4 bis 1,6 Prozent vorhergesagt. Bei den Unternehmen herrscht positive Stimmung, was Umsätze, Investitionsbereitschaft und Beschäftigungsentwicklung anbelangt. Ein Risiko, das fast alle Firmenchefs als solches benennen, ist aber der Fachkräftemangel. Viele suchen händeringend nach entsprechend ausgebildeten Arbeitskräften. Und weil sie erkannt haben, dass es die Fachkräfte von morgen sind, bilden sie seit ein paar Jahren auch wieder mehr Lehrlinge aus.
Große Betriebe, die in dieser Hinsicht beispielsweise Vorbild sind, sind Haslinger Stahlbau, Flex oder Kostwein. Sie haben eigene Lehrwerkstätten und bieten auch Lehre mit Matura bzw. Lehre nach der Matura an. Und ihre Lehrlinge kehren von beruflichen Wettbewerben laufend mit Auszeichnungen zurück. Haslinger Stahlbau wurde außerdem gerade erst für außergewöhnliche Leistungen als Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet. Für ihre Erfolge bei Landes- und Bundeswettbewerben wurden Kärntner Jugendliche vom Land Kärnten geehrt. Und vier junge Talente fahren im September 2020 zu den EuroSkills nach Graz.
Zahl der Maturanten mit Lehrausbildung steigt
Generell steigt in Kärnten auch die Zahl der Maturanten, die sich für eine Lehrausbildung entscheiden. 2018 hatten 293 Lehrlinge eine Matura, um 3,9 Prozent mehr als 2017. Und auch 2019 steigt diese Zahl weiter – der Mix aus praktischem und theoretischem Wissen als Sprungbrett für eine steile Karriere. Um dem Fachkräftemangel tatsächlich wirkungsvoll etwas entgegenzusetzen, braucht es aber noch mehr, fehlt das "große" Denken, unter anderem in Bezug auf einen Wörthersee-Campus, also eine intensive Kooperation zwischen Universität und Fachhochschule. Eine Aufgabe für 2020 für das Land Kärnten.
Astrid Jäger