"Wir machen das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher", prangt es auf riesigem Poster in der weiten Halle des Infineon Campeon in München. Ebenso im Werk in Villach und außerdem auch auf Englisch, denn hier kommen nicht nur die Mitarbeiter aus über 50 Ländern, sondern auch die Kunden von allen Kontinenten.
Bei Energiesparchips ist der Infineon-Konzern Weltmarktführer mit einem Marktanteil von 18,6 Prozent. In Villach ist das Kompetenzzentrum für Leistungshalbleiter. Ob im Kühlschrank, Auto, bei Solarpanels, Windrädern, in Computern, Smartphones oder LED-Beleuchtungen – Energiesparchips von Infineon tragen wesentlich zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei.
2018 wurden in Villach rund 13,75 Milliarden Chips erzeugt. Der Effekt, den Infineon vorrechnet, ist enorm: "Die CO2-Einsparung, die durch diese Chips im Laufe ihrer Lebensdauer entsteht, entspricht rund 7500 Flügen eines voll besetzten Airbus A380 von Wien nach Singapur, circa 1,5 Jahre des gesamten CO2-Ausstoßes von Kärnten oder etwa 67 Prozent aller jährlichen Pkw-Emissionen in Österreich."
Die Leistung der Chips ist beeindruckend. Bei der Gewinnung von Solarstrom reduzieren sie Energieverluste um 80 Prozent. 2018 nutzten 15 der 20 weltweit meistverkauften Elektro- und Hybridautos die Chips. Im weltweiten Datentransfer nutzen 50 Prozent aller Server Infineon-Chips für eine effiziente Stromwandlung. Mit der CoolGaN-Technologie spart man rund 3,85 GW pro Jahr in allen US-Datenzentren. Das entspricht rund 49 Prozent des Jahresenergieverbrauchs von München.
Die nächste Generation
Mit Villach als Flaggschiff wird nun an der nächsten Generation geforscht: Für UltimateGaN bündeln 26 Unternehmen aus neun Ländern ihre Forschungskompetenz. 48 Millionen Euro werden in den nächsten drei Jahren in die Entwicklung dieser neuen Energiespar-Chips investiert. Damit leiste das ECSEL-Projekt (Electronic Components and Systems for European Leadership) einen wichtigen Beitrag zu Energieeffizienz und zur CO2-Reduktion.
Energieeffizienz als Energieressource
Für Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria, ist es ein Flaggschiffprojekt: „Dank unserer Arbeit könnten bis zum Jahr 2020 rund 20 Kraftwerke wie Freudenau in Wien eingespart werden. Energieeffizienz ist weltweit eine der größten Energieressourcen. Mit der Entwicklung intelligenter Technologien leisten wir einen zentralen Beitrag zur globalen Herausforderung des Klimawandels“, erklärte sie zum Start des Projekts. „Damit stärken wir auch unsere globale Wettbewerbsfähigkeit aus Kärnten, Österreich und Europa heraus.“
Adolf Winkler