Ursula Karner kann zufrieden sein. Nach einem gut gebuchten Sommer ist der „Karnerhof“ auch im September beliebt bei den Gästen. Das Vier-Sterne-Hotel ist mit seinen 94 Zimmern der Leitbetrieb am Faaker See. Und während in den vergangenen Jahren rundherum aus so manchem Hotel am Seeufer eine Appartementanlage geworden ist, investiert die Familie Karner laufend in ihren Hotelbetrieb.
Dass immer mehr Mitbewerber verschwinden, sei nicht gerade positiv für die Region Faaker See: "Mitbewerb ist etwas Gutes, er stärkt die Region. Je weniger Angebot es rundherum gibt, desto mehr muss man den Gästen im eigenen Betrieb bieten", sagt Hotelchefin Ursula Karner. Es gibt deshalb kein Jahr ohne Investition im "Karnerhof". Vom Wellnessbereich über die Hotelzimmer bis hin zum Restaurant.
In den vergangenen zwei Jahren wurden 800.000 Euro in die laufende Erneuerung der Zimmer sowie die Außenanlage investiert. Und die nächsten 1,2 Millionen Euro fließen in den kommenden zwei Jahren. In diesem Winter werden wieder einige Zimmer neu gestaltet und im nächsten Winter steht dann der komplette Umbau von Hotelhalle und Speisesaal auf dem Plan. "Wir wollen zum See hin noch mehr aufmachen."
80 Mitarbeiter in der Hauptsaison
80 Mitarbeiter werden in der Hauptsaison im „Karnerhof“ beschäftigt, einige davon ganzjährig. "Stammpersonal ist das Um und Auf", sagt Karner. Es sei viel schwieriger geworden, gute Mitarbeiter zu finden. Außerdem spiele für diese das Umfeld im Betrieb eine immer größere Rolle, das Arbeitsklima und auch die Arbeitszeiten.
Ursula Karner hat den Familienbetrieb 2013 übernommen und leitet ihn seit 2015 gemeinsam mit ihrem Mann Alfred Karner. Ihre "Lehrjahre" hat die Kärntnerin, die ein Profi in Sachen Hotellerie ist, in Wien und im Ausland verbracht. Nach der FH für Tourismusmanagement hat sie unter anderem in einem großen Hotel in Chicago gearbeitet. Und auch das Grand Hotel in Wien zählte zu Karners Arbeitgebern.
Der "Karnerhof", der sich 1930 von einem kleinen Bauernhof zu einem Gasthaus wandelte, wurde in den 1970erJahren zu einem Hotelbetrieb ausgebaut. Die Gäste kommen zu einem großen Teil aus Deutschland und Österreich und in den vergangenen Jahren, so Karner, sei auch der Anteil der Gäste aus Kärnten stark gestiegen. Viele sind Stammgäste.
Radfahren, Wandern, Golfspielen – Saisonverlängerung ist laut Karner ein zentrales Thema.
Thema Wintertourismus
Und sie denke auch über den Wintertourismus nach, würde aber bewusst nicht aufs Skifahren und den Transport der Gäste in nahe gelegene Skigebiete setzen, sondern auf das umfangreiche Wellnessangebot im eigenen Haus, ausgedehnte Spaziergänge in der Winterlandschaft und Erholung. Und wie sieht es mit der Nachhaltigkeit im "Karnerhof" aus? "Es ist wichtig, dass man den Gesamtbetrieb sieht und nicht einzelne werbewirksame Maßnahmen. Wir haben beispielsweise keine Klimaanlage. Die Gäste sollen das Seegefühl ins Zimmer lassen", sagt Karner.
Astrid Jäger