Im Rahmen eines Finanzierungsplanes hat sich ams-Osram über eine Sale-and-Lease-Back-Transaktion bis zu zwei Milliarden Malaysische Ringgit (rund 400 Millionen Euro) von drei malaysischen Investmentgesellschaften geholt. Die Transaktion betrifft die Haupt- und Nebengebäude des neu errichteten 8-Zoll-Halbleiterwerks in Kulim, die verkauft und rückgemietet werden. Die Transaktion soll im Winter 2023/24 für zehn Jahre abgeschlossen werden, teilte ams-Osram am Montag in einer Aussendung mit.
Unter „Sale and Lease Back“ (übersetzt: „Verkauf und Rückmiete“) versteht man eine Finanzierungsoption, bei der ein Unternehmen ein Vermögensobjekt, wie beispielsweise Immobilien oder Maschinen, verkauft und gleichzeitig zurückmietet.
„Wir kommen mit unserem vor Kurzem angekündigten, umfassenden Finanzierungsplan zügig voran. Die Sale-and-Lease-Back-Transaktion unserer neuen 8-Zoll-LED-Fertigung ist ein zentrales Element, um die Fremdkapitalkosten im heutigen Hochzinsumfeld zu optimieren“, so ams-Osram-Finanzchef Rainer Irle. „Ich möchte vor allem unseren Partnern Permodalan Nasional Berhad (PNB), dem Employees‘ Provident Fund (EPF) und Retirement Fund (Incorporated) (KWAP) für die Zusammenarbeit danken.“ Außerdem verkauft ams-Osram eine stillgelegte Produktion in Asien. Insgesamt sicherte sich der Konzern laut Eigenangaben rund 450 Millionen Euro.
Finanzierungsplan über 2,25 Milliarden Euro
Der Technologiekonzern hatte Ende September einen Finanzierungsplan über 2,25 Milliarden Euro erstellt. Rund 1,9 Milliarden Euro sollen in den kommenden Monaten durch eine Kapitalerhöhung von rund 800 Millionen Euro finanziert werden. Über die Ausgabe von vorrangigen Anleihen sollen rund 800 Millionen Euro und über „vermögensbasierte Finanzierungen“ – wie eben die Sale-and-Lease-Back-Transaktion – zusätzliche Mittel hinzukommen. Die Verschuldung von ams von brutto 2,8 Milliarden Euro ist vor allem auf die mehr als vier Milliarden Euro teuren Übernahme des Münchner Lichtkonzerns Osram zurückzuführen.