Käuferin ist die "Euorpa d.d. za ugostiteljstvo i turzam" aus Sarajevo, teilte die Heta am Mittwoch mit. Das Haus ist ein Mahnmal des Jugoslawienkriegs. Das Hotel ist ein Symbol für Sarajevo und ganz Bosnien-Herzegowina. Im Jugoslawienkrieg diente es internationalen Journalisten als Unterkunft. Während der Belagerung Sarajevos wurde das Innenstadt-Gebäude öfters beschossen. Vermutlich fielen aber auch vom dortigen Dach aus einige der ersten Schüsse des Bosnienkrieges, als das Holiday Inn 1992 Hauptquartier von Radovan Karadzics Serbischer Demokratischer Partei war.
Stark beschädigt
2004 sollte das im Krieg stark beschädigte Hotel mit einem Kredit der Hypo Alpe Adria privatisiert und modernisiert werden. Das Villacher Bauunternehmen Alpha Baumanagement garantierte, eine halbe Million Euro in die Modernisierung zu stecken - was aber nie geschah. Im Vorjahr wurde der Betrieb des Hotels gestoppt und alle Mitarbeiter wurden entlassen. Das Amtsgericht in Sarajevo hat das gelb-braune Hotel wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung in Millionenhöhe geschlossen.
Der Immobilien-Komplex umfasst 250 Zimmer, 97 Büroräume, fünf Tagungsräume sowie Einrichtungen für Restaurants, Bars und Shops. Als größter Einzelgläubiger der Gesellschaft wurde die Heta im Vollstreckungsverfahren vom Gericht mit der Abhaltung eines Ausschreibungsprozesses nach Bestbieter-Prinzip mandatiert. Zahlreiche Interessenten beteiligten sich laut der Abbaugesellschaft am Verwertungsprozess der Immobilie. Die Ausschreibung endete am 1. März.
Renommierter Architekt
Architekt des Holiday Inn ist Ivan Straus. Er ist ein bosnischer Architekt slowenischer Abstammung und gehört zu den wichtigsten jugoslawischen Architekten nach dem Zweiten Weltkrieg.