Deutschlands neuer Finanzaufsicht-Präsident Felix Hufeld kritisiert das Vorgehen Österreichs beim geplanten Schuldenschnitt bei der Hypo-Abbaueinheit Heta: "Es wäre nicht gut, wenn es Schule machen würde, dass in einem Kernstaat der EU politische Entscheidungen getroffen werden, offensichtliche Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen zu wollen", so Hufeld im "Handelsblatt" (Dienstag-Ausgabe).
Dass der Haircut so konstruiert ist, dass Bürgschaften des Bundeslandes Kärnten für deren Anleihen vermutlich ins Leere laufen würden, ist für Hufeld ein Beleg dafür, dass das Konzept, Staatsanleihen regulatorisch als risikofreie Anlagen zu behandeln, überholt ist. "Wir sind entschieden der Meinung, dass das Risiko auch bei staatlichen Schuldnern bewertet werden muss", sagte der neue BaFin-Präsident. Dieses Risiko einfach auszublenden und auf null zu setzen, sei "regulatorisch nicht akzeptabel".
Zudem forderte Hufeld die deutschen Geldinstitute zu einem schärferen Sparkurs auf. "Es gibt in der Tat noch eine Menge Hausaufgaben, die die Finanzindustrie erledigen kann und muss, zum Beispiel Kostensenkungen", sagte er laut einer Vorabmeldung der Zeitung von Montagabend. Den Gesetzgeber sehe er dabei nicht in der Pflicht. Er sehe "keine Veranlassung, gesetzgeberisch einen großen Notausgang zu eröffnen", so der neue Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).