Wegen einer angeblichen Verschwörung zur Behinderung der Konkurrenz will der Spiele-Entwickler Epic Games Google und Samsung in den USA verklagen. Die Sicherheitsfunktion „Auto Blocker“ des südkoreanischen Smartphone-Herstellers soll Nutzer davon abhalten, Software für Googles Betriebssystem Android aus anderen Quellen als dem App Store der Alphabet-Tochter herunterzuladen, teilte der „Fortnite“-Macher am Montag mit.
Schutz vor Viren
Der „Auto Blocker“ diene dazu, ein US-Urteil vom Dezember 2023 zu unterlaufen, das Google voraussichtlich dazu zwingen wird, Drittanbietern mehr Freiheiten beim Vertrieb ihrer Produkte zu gewähren. Samsung betonte, man wolle „die unbegründeten Behauptungen von Epic Games energisch anfechten“. Google war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Der ursprünglich als optionale Einstellung eingeführte „Auto Blocker“ soll Nutzer davor bewahren, potenziell virenverseuchte Apps herunterzuladen. Epic zufolge ist die Funktion seit einigen Monaten standardmäßig aktiviert. Außerdem mache Samsung Anwendern das Ausschalten bewusst schwierig. Dadurch werde Nutzern suggeriert, die App Stores alternativer Anbieter seien minderwertig, sagte Epic-Chef Tim Sweeney. „Google gibt vor, Nutzer zu schützen, indem es sagt, man solle keine Apps aus unbekannten Quellen installieren. Google weiß aber, was Fortnite ist, da sie es in der Vergangenheit vertrieben haben.“
Illegales Monopol
Google verlangt für Programme von Drittanbietern, die über den App Store verkauft werden, bis zu 30 Prozent Provision. Nachdem ein US-Gericht dem Konzern im Dezember 2023 ein illegales Monopol attestiert hatte, wird in einem Anschluss-Verfahren über mögliche Lockerungen der App-Store-Regeln verhandelt. Mit dem US-iPhone-Anbieter Apple liegt Epic wegen vergleichbarer Praktiken ebenfalls über Kreuz. In diesen Streit hat sich inzwischen die Europäische Union (EU) eingeschaltet und prüft mögliche Verstöße Apples gegen EU-Recht.