Bei der Energiereferenten-Konferenz positionierte sich Kärntenin Mayrhofen als Wasserstoff-Befürworter. Vom zuständigen Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) wurde außerdem ein schnellerer Netzausbau sowie Maßnahmen gegen Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren gefordert. Auch Netzkosten waren ein Thema.
"Die Versorgungssicherheit mit nachhaltiger Energie ist ein wesentlicher Standortfaktor, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch zunehmend geraten die Stromnetze an ihre Belastungsgrenzen. Es braucht dringend einen österreichweiten Investitions- und Deregulierungsturbo für die Netzinfrastruktur, damit das Tempo bei der Energiewende nicht ausgebremst wird und die Versorgungssicherheit gesichert ist", betonte Wirtschafts- und Energielandesrat Sebastian Schuschnig nach der Tagung der Energiereferenten. Oberstes Ziel bleibe die Netzstabilität. Auch der Integrierte Netzinfrastrukturplan des Bundes müsse nochmals nachgeschärft werden.
NGOs als "Hemmschuh"
Es wurden mehrere Beschlüsse gefasst, um den Stromnetzausbau und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. "Der Netzinfrastrukturplan muss so konkret werden, damit auf dieser Basis die Genehmigungsverfahren auch wirklich beschleunigt werden", so Schuschnig.
Um den Ausbau der Erneuerbaren zu beschleunigen, regt Kärnten zudem eine Diskussion zur Neuregelung bei der Anerkennung von Umweltorganisationen an: "Das größte Hemmnis sind Verzögerungen im Verfahren. Gerade bei Ausbauprojekten erleben wir immer öfter, dass Einsprüche von anerkannten NGOs kommen, die vom Projekt weder regional noch sachlich direkt betroffen sind und so die Energiewende ausbremsen."
Wasserstoff als wichtiger Teil der Strategie
Ebenso forderte Kärnten bei der Konferenz eine beschleunigte Umsetzung der österreichischen Wasserstoffstrategie. Wasserstoff wird als ein wesentlicher Teil der Energiewende angesehen, besonders in der Industrie und in der Mobilität. "Die wirtschaftlichen Chancen sind groß, Österreich muss rascher als geplant die nötige Infrastruktur aufbauen", sagt Landesrat Schuschnig mit Blick auf die globale Pipeline, die durch Österreich führen wird.
Um beim Photovoltaik-Ausbau weiter zügig voranzukommen, drängen die Länder auf Vereinfachungen bei der Förderung des Bundes. Für Kleinanlagen sollte eine Antragstellung jederzeit möglich und nicht auf Stichtage und minimale Zeitfenster begrenzt sein.
Weiter bleibt für Kärnten auch die österreichweite Vereinheitlichung der Stromnetztarife ein wichtiges Thema. Ebenso wurde die rasche Beschlussfassung eines Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes eingefordert.