"Was bedeutet dieses Angebot?" – In den vergangenen Tagen sind einige Leseranfragen bei der Kleinen Zeitung eingelangt. Es geht dabei um ein Schreiben, das die Energie Steiermark an rund 50.000 Kundinnen und Kunden mit einem sogenannten "Flex-Stromtarif" verschickt hat. Darin wird ihnen angeboten, auf einen Fixtarif zu wechseln – dafür wird auch ein Bonus in Form von zwei "Energiefreimonaten" in Aussicht gestellt.
15,7 Prozent der Kundinnen und Kunden der Energie Steiermark haben einen Stromvertrag mit "Flex-Tarif". Das bedeutet, dass sich der Tarif an den jeweils aktuellen Preisen der Energiebörsen orientiert – und monatlich angepasst wird.
Flex-Tarife sinken seit Monaten
In den letzten Monaten hat sich dieser Tarif stetig und deutlich nach unten entwickelt. Derzeit liegt er bei "SteirerStrom Flex", so heißt das Produkt, bei 14,6 Cent je Kilowattstunde (inkl. 20 Prozent Umsatzsteuer; zusätzlich Grundpauschale 4,2 Euro pro Monat). Der Fixpreistarif (Produkt "SteirerStrom Fix") liegt indes mit 23,89 Cent je kWh (inkl. Umsatzsteuer; zusätzlich Grundpauschale von 6,24 Euro pro Monat) deutlich darüber. Rechnet man die zwei Freimonate mit ein, kommt man hier auf 19,45 Cent je kWh.
Im Vorjahr haben sich Flex-Tarife aber vervielfacht
Das Jahr 2022 mit seinen enormen Preiskapriolen hat aber gezeigt, dass auf den Energiemärkten auch immense Ausschläge möglich sind, die Börsenpreise haben sich zum Höhepunkt vervielfacht – mit unmittelbaren Effekten auf flexible Stromtarife. "Dieser variable Tarif bietet direkte Vorteile bei sinkenden Marktpreisen wie in den letzten Monaten, aber auch hohe Risiken bei stark steigenden Marktpreisen wie im letzten Jahr. Mit einem fixen Stromtarif können Sie diesem Risiko entgegenwirken", argumentiert die Energie Steiermark in ihrem Schreiben. "Wir werden aber keinem Kunden eine Empfehlung geben oder jemandem die Entscheidung abnehmen, dieser Brief ist jetzt vor dem Winter als Angebot und Information zu verstehen, nicht mehr und nicht weniger", sagt Konzernsprecher Urs Harnik.