Beim Thema Digitalisierung gibt es in Österreich erheblichen Nachholbedarf. Zu diesem Befund kommt der Mobilfunker Drei, der gemeinsam mit Marketmind und Arthur D. Little am Donnerstag den aktuellsten Digitalisierungsindex vorstellte. Dieser liege mit einem Wert von 35 von 100 möglichen Punkten auf Vorjahresniveau.

Machten die Unternehmen hier vor der Pandemie deutliche Fortschritte, so stagnierte die Digitalisierung in den vergangenen vier Jahren. Nur 19 Prozent der Unternehmen gaben laut der Studie zur Digitalisierung an, dass sie sich nach Covid mehr mit dem Thema Digitalisierung befasst haben. Das sei ein "alarmierendes Signal", sagte Drei-Chef Rudolf Schrefl. Größere Unternehmen würden sich hier positiv entwickeln, kleinere Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern fallen hingegen zurück.

Als Branchen mit "Aufholbedarf" nannte Schrefl den Tourismus, die Landwirtschaft und den Handel.

Drei-Chef Rudolf Schrefl
Drei-Chef Rudolf Schrefl © APA

Neun Prozent der Betriebe setzen auf KI

Rund neun Prozent der österreichischen Unternehmen setzen laut Digital Economy and Society Index bereits Künstliche Intelligenz (KI) ein. Damit liegt Österreich mit Platz zehn im europäischen Mittelfeld. Hier führt Dänemark, wo bereits 24 Prozent der Unternehmen KI einsetzen.

In Österreich wird die KI am ehesten für die Kundenkommunikation eingesetzt. Vor allem in der Informations- und Kommunikationstechnologie, bei Finanzen/Dienstleistungen sowie in Produktion/Bau.

"Die Daten des Digitalisierungsindex, aber auch die des Digital Economy and Society Index zeigen klar die Gründe für die momentane Stagnation auf", sagte Karim Taga, Managing Partner von Arthur D. Little. "Während der Ausbau der Infrastruktur gut voranschreitet, sind die Themen der digitalen Bildung und des Einsatzes von digitalen Technologien, die Hand in Hand gehen, die Ursachen für diesen Trend", betonte Taga.