Die rasante Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) könnte die Dominanz der großen Konzerne nach Einschätzung des deutschen Bundeskartellamts verstärken. "Die Gefahr ist sehr groß, weil Sie für KI vor allem zwei Dinge brauchen: leistungsstarke Server und Unmengen an Daten. Über beides verfügen die großen Internetkonzerne", sagte Behördenchef Andreas Mundt in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.
"Allerdings könnten auch Modelle von kleineren Anbietern so populär werden, dass sie sich in Richtung einer Art Betriebssystem, einer neuen Plattform entwickeln. Beide Entwicklungen sind möglich, und wir müssen als Behörde darauf achten, dass etwaiges wettbewerbliches Potenzial nicht von vornherein verschüttet wird."
Ringen um rechtlichen Rahmen
Derzeit rangeln vor allem Microsoft und die Alphabet-Tochter Google um die technologische Führerschaft. Aber auch andere Konzerne wie die Facebook-Mutter Meta oder der chinesische Onlinehändler Alibaba arbeiten fieberhaft an dieser Technologie, die seit Vorstellung des Chatbots ChatGPT für Schlagzeilen sorgt. Daneben gibt es eine Unzahl von Start-ups, die sich mit diesem Thema beschäftigen.
Gleichzeitig ringen Regierungen weltweit um einen rechtlichen Rahmen für diese Technologie. Am weitesten fortgeschritten ist dabei die Europäische Union (EU), die im Sommer den "AI Act" auf den Weg brachte, auf dessen endgültige Fassung sich Europäisches Parlament, EU-Kommission und Mitgliedsländer bis zum Jahresende einigen wollen.