Eine vom Arbeitsmarktservice (AMS) in Auftrag gegebene Studie sagt für Kärnten eine bedrohliche Entwicklung voraus: Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren wird in den kommenden 17 Jahren (bis 2040) um rund 50.000 auf 310.000 sinken. Die Studie wurde vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (IBW) erstellt. Das konkrete Arbeitskräfteangebot ist seit 1980 kontinuierlich von 200.000 auf 271.000 angewachsen – vor allem weil heute mehr Frauen und mehr Ausländer erwerbstätig sind. Zukünftig ist jedoch mit Rückgängen zu rechnen.

Mehr Akademiker, weniger Lehrabschlüsse

In Summe werde das Angebot an Arbeitskräften bis 2040 zwar formal etwas höher qualifiziert sein, also die Zahl der Akademiker steigen, dafür werde es weniger Personen mit Lehr- oder Pflichtschulabschluss geben. Innerhalb Kärntens werde laut Studienautoren der Trend zur Abwanderung aus Ober- und Unterkärnten in Richtung Zentralraum anhalten. Das Fazit der Autoren: Die angespannte Lage am Arbeitsmarkt mit einem Fach- und Arbeitskräftemangel wird sich bis 2040 noch zuspitzen und verschärfen.

Wie gegensteuern?

Um nun möglichst viel Arbeits- und Fachkräftepotenzial zu heben, gebe es drei Möglichkeiten ("Strategiebündel"). So brauche es "Reverse Brain Drain" und qualifizierte Zuwanderung, also Programme und Maßnahmen für gut ausgebildete Kärnten-Rückkehrer sowie die Anwerbung und Zuwanderung von Arbeitskräften aus Slowenien sowie aus der EU und Drittstaaten. Weiters sollten mehr Teilzeitkräfte Vollzeit beschäftigt werden, etwa durch verbesserte Betreuungsangebote. Der Pensionsantritt solle später erfolgen. Und es brauche mehr bedarfsorientierte Qualifizierung. Empfohlen werden eine "konzertierte Aktion" der Maßnahmen sowie eine regionale Standortstrategie, auch im Sinne der Region Süd (mit der Steiermark).