Martin Luther als Playmobil-Figur
Martin Luther als Playmobil-Figur © epd

Sie sind 7,5 Zentimeter groß, fast 50 Jahre alt und erfolgreich – bisher. Playmobil-Figuren gehören seit der Markteinführung 1974 zum festen Kinderzimmer-Inventar. Den ersten Themen Baustelle, Wilder Westen und Ritterzeit folgten bis heute zig verschiedene Themen mit umfangreichem Zubehör. Es gibt einen Playmobil-Mozart, eine Playmobil-Krippe, eine Playmobil-Schule. Der Playmobil-Martin Luther ist die bisher erfolgreichste Einzelfigur. Doch nun kriselt es beim Playmobil-Mutterkonzern, der Horst Brandstätter Group aus Zirndorf bei Nürnberg. In den beiden vergangenen Geschäftsjahren verzeichnete der Konzern Umsatz- und Gewinneinbußen. Jetzt steht er vor einem tiefgreifenden Stellenabbau. Playmobil baut weltweit 700 Stellen ab, 370 davon in Deutschland. Der Stellenabbau entspricht einem Anteil von 17 Prozent weltweit und 16 Prozent der Gesamtbelegschaft in Deutschland.

Keine Kernkompetenz mehr

Als Gründe für die sinkenden Einnahmen gab man zunächst äußere Umstände an: Coronapandemie, Schwierigkeiten bei Rohstofflieferungen und der Ukrainekrieg hätten zu den Verlusten beigetragen. Auch der Kunststoff wurde teurer. Allein bei Playmobil stand unter anderem deshalb am Ende des Geschäftsjahres ein Minus von 4,3 Prozent in den Büchern.

Jetzt zeigt sich, dass die Probleme wohl tiefer greifen. Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass Playmobil seinen Formenbau auslagern und 74 Stellen streichen will. Der Formenbau gehöre nicht mehr zu den Kernkompetenzen des Unternehmens und habe an Bedeutung verloren.