Die anhaltende Nachfrageschwäche vertieft die Rezession in der Industrie, geht aus dem Bank-Austria-EinkaufsManagerIndex vom September hervor. Die Betriebe hätten die Produktion stärker als im Vormonat zurückgefahren. Das schlage sich im stärksten Beschäftigungsabbau in der heimischen Industrie seit dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 nieder.

"Österreichs Industriebetriebe erwarten in den kommenden zwölf Monaten deutliche Produktionsrückgänge. Einige Details der aktuellen Umfragedaten lassen jedoch darauf schließen, dass der Tiefpunkt der Industriekonjunktur bald erreicht sein dürfte. Das Tempo des Produktionsrückgangs war im September deutlich geringer als im Frühsommer", so UniCredit-Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer heute in einer Aussendung. Und er warnt: Der Abbau der Beschäftigung in der heimischen Industrie nahm deutlich Fahrt auf.

"Weitere Verschlechterung der Auftragseingänge"

Die Entwicklungen in den wichtigsten Absatzmärkten haben die Befürchtung eines langsameren Wachstums bestätigt. "Die globale Konjunkturschwäche in Kombination mit gestiegenen Kosten, ausreichenden Lagerbeständen und den veränderten Finanzierungsbedingungen unter geopolitisch herausfordernden Rahmenbedingungen hat im September zu einer weiteren Verschlechterung der Auftragseingänge in der österreichischen Industrie gesorgt", so der Bankenökonom.

Zum Arbeitsmarkt hieß es von der Bank: "Die saisonbereinigte Beschäftigung ist mit rund 648.000 zwar weiter auf einem hohen Niveau, aber die Anzahl der Arbeitssuchenden in der Herstellung von Waren hat seit Jahresbeginn auf fast 22.000 Personen bzw. um rund 7,5 Prozent zugenommen."

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Die Preistrends hätten tendenziell für eine Verbesserung der Ertragslage gesorgt. Die Kosten für Rohstoffe und Vormaterialien sanken demnach im September bereits den siebenten Monat in Folge.