Die Führung der Koralmbahn und der Wirtschaftsraum, der dadurch entstehen wird, zwingen Kärnten dazu, seine Außenwahrnehmung zu schärfen. Bis 2027 wird das Bundesland daher 16,5 Millionen Euro in die Bewerbung seiner selbst stecken. Beworben werden soll das Land sowohl als Wirtschaftsstandort, also auch als Lebensstandort, sagen Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und sein Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP). Derzeit beträgt das jährliche Budget (nur) 1 Million Euro.

Das Ziel: "Kärnten soll als attraktiver Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort wahrgenommen werden, der mit guter Infrastruktur, innovativen Unternehmen, einer effizienten und umsetzungsfreudigen Verwaltung, einem perfekten Umfeld für Familien und hochqualitativen Bildungs- und Ausbildungsstätten punktet. Auf europäischer und internationaler Bühne", sagt Kaiser. Konkret wird das Budget jährlich gesteigert: Für 2024 stehen 2,5 Millionen Euro zur Verfügung, für 2025 3 Millionen, 2026 4 Millionen, 2027 5 Millionen. Das Geld soll durch eine Ausweitung des Budgets generiert werden. Die Landesregierung hat das bereits beschlossen. Was noch aussteht, ist ein Beschluss im Landtag.

Grüne Wirtschaft, Logistik, Koralmbahn

Der Slogan "Kärnten, it's my life" dient seit 2020 als Dachmarke für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Kärnten
Der Slogan "Kärnten, it's my life" dient seit 2020 als Dachmarke für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Kärnten © Eva Gabriel

Es mag daran liegen, dass Kärnten bisher ein zu geringes Budget für das Standortmarketing aufgewendet hat. Jedenfalls haben bisherige Kampagnen bzw. Studien gezeigt, dass Kärnten auf seinen Zielmärkten Österreich, Süddeutschland, Norditalien und Slowenien noch nicht ausreichend als Wirtschafts-, Forschungs- und Technologiestandort bekannt ist. Deshalb müsse nun, vor allem auch im Hinblick auf die Koralmbahn, intensiv in eine positive Außenwahrnehmung des Bundeslandes investieren. Kampagnen sind in Planung. Spezialthemen wie "Green Economy" (Grüne Wirtschaft) oder Logistik werden fortgesetzt bzw. intensiviert.Weitere Maßnahmen sollen in Abstimmung mit den Sozialpartnern, der Industriellenvereinigung und der Kärntner Wirtschaft ausgearbeitet werden. Selbstverständlich werde das viersprachige Webportal www.carinthia.com adaptiert und Social-Media-Kanäle wie LinkedIn, Facebook, Instagram und Twitter bedient. Auch Veranstaltungskooperationen und Wirtschaftsempfänge von München und Stuttgart bis nach Laibach, Mailand, Pordenone und Udine sollen Kärnten in ein gutes Licht rücken. Angesiedelt ist das Standortmarketing, das von Andreas Duller geleitet wird, beim Land Kärnten in der Abteilung 15.

"Ankommen in Kärnten"

"Entscheidend ist, auch das Thema Lebensstandort in den Fokus zu rücken. Weil wir Kärnten nicht nur als einen führenden Wirtschaftsstandort positionieren müssen, sondern auch als eine Region, in der Menschen die Perspektive haben, sich ein gutes Leben aufzubauen", sagt Gruber. Daher soll ein viersprachiges Infoportal rund um Arbeiten und Leben in Kärnten umgesetzt werden. Es soll die wichtigsten Infos und Kontakte zum Thema "Ankommen in Kärnten" bieten und Kärntner Unternehmen unterstützen, die auf Personalsuche sind. Die Aktivitäten des Carinthian Welcome Centers werden ausgebaut. Und auch (Selbst-)Bewusstseinsbildung innerhalb Kärntens soll Teil des neuen Standortmarketings werden.