Bis zum heutigen Tag wurden von rund 830 Gläubigern (inkl. 550 Dienstnehmern) Gesamtforderungen von rund 24,3 Millionen Euro angemeldet, wovon rund 21,5 Millionen Euro anerkannt und rund 2,75 Millionen Euro bestritten wurden – teilen der Kreditschutzverband 1870 sowie der AKV mit. Da jedoch noch weitere Forderungen (Lohnnebenkosten, Forderungen aus gekündigten Mietverträgen) zu berücksichtigen sind, sei von einer Berechnungsgrundlage für die Sanierungsplanquote von rund 28 Millionen Euro auszugehen.

20 Prozent-Quote

Die Schuldnerin hat folgenden, verbesserten Sanierungsplanvorschlag, der ursprünglich auf Zahlung einer Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren gelautet hat, den Gläubigern angeboten: 20 Prozent sind demnach zahlbar wie folgt: 5 Prozent als Barquote (diese erliegt bereits beim Insolvenzverwalter) weitere 7,5 Prozent binnen 12 und 24 Monaten, jeweils ab Annahme des Sanierungsplans.

Bei der Abstimmung über den verbesserten Sanierungsplan wurde sowohl die erforderliche Kopf- als auch Summenmehrheit erreicht und der Zahlungsvorschlag von den Gläubigern daher angenommen.

Abschreckende Alternativen

Die Annahme des verbesserten Sanierungsplans wurde seitens des Insolvenzverwalters empfohlen, da die betroffenen Gläubiger im Falle der Ablehnung des verbesserten Zahlungsvorschlages und der darauf folgenden Liquidation des Unternehmens, bedingt durch eine massive Erhöhung der Forderungen (Schadenersatzansprüche aus gekündigten Mietverträgen, Beendigungsansprüche der verbliebenen rund 500 Dienstnehmer) lediglich mit einer Zerschlagungsquote im unteren einstelligen Prozentbereich rechnen könnten.

Geht man vom Worst-Case-Szenario aus, könnte – durch die beträchtlichen Masseforderungen – sogar eine sogenannte Massearmut eintreten und am Ende des Verfahrens mit einem Totalausfall der Gläubigerforderungen zu rechnen sein.

Restrukturierung

Von der Schuldnerfirma wurde auch ein umfangreiches Restrukturierungskonzept vorgelegt. Die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen wurden bereits in Angriff genommen und werden auch zukünftig strikt umzusetzen sein, um den Fortbetrieb des Unternehmens zu sichern.

"Die Zustimmung zum verbesserten Sanierungsplan ist für alle Beteiligten die bestmögliche wirtschaftliche Entscheidung, um eine nachhaltige Sanierung des Schuldnerunternehmens umsetzen zu können. Auch die tatkräftige Unterstützung der Eigentümer wird notwendig sein, um den angenommenen Sanierungsplan zu erfüllen. Dies insbesondere im Hinblick auf den Erhalt der 500 Arbeitsplätze" heißt es seitens der Insolvenzverwaltung.

Fokus auf Werkstättengeschäft

Seit der Insolvenzeröffnung Anfang Juli 2023 wurde vom Insolvenzverwalter das Filialnetz von 87 auf 73 Niederlassungen verkleinert, der Personalstand wurde von 518 auf 476 Beschäftigte reduziert, berichten Creditreform, AKV und KSV. Künftig will sich Forstinger nach Eigenangaben verstärkt auf das Werkstättengeschäft konzentrieren.