Markus Braun, der ehemalige Chef des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard, hat im Streit um zehn Millionen Euro aus einer Managerhaftpflichtversicherung seine Berufung zurückgezogen. Das teilte das Oberlandesgericht Düsseldorf am Freitag mit. Das Urteil des Landgerichts vom Juli, in dem Brauns Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die Versicherung Swiss Re abgelehnt wurde, ist damit rechtskräftig.
Der gebürtige Wiener wollte die Versicherung mit der einstweiligen Verfügung zwingen, für die Kosten seiner Verteidigung die stolze Summe von zehn Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Abgeschlossen hatte die Versicherung Wirecard. Daraus wird jedenfalls nichts.
Seit drei Jahren in U-Haft
Der ehemalige Chef des Zahlungsdienstleisters sitzt seit über drei Jahren in Untersuchungshaft. Vor dem Landgericht München läuft seit Dezember 2022 ein Prozess gegen ihn und zwei weitere ehemalige Manager wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs.
Die Wirecard-Insolvenz ist einer der größten Wirtschaftsskandale der Bundesrepublik Deutschland. Braun soll zusammen mit der restlichen Wirecard-Chefetage über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht und so hohe Kredite erschwindelt haben. Er bestreitet die Vorwürfe.