Das österreichische Tabakmonopol hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1784 zurückreicht. Doch diese ist für die Branche kein Ruhekissen. Denn die heimischen Trafiken geraten immer mehr unter Druck, da unter anderem Anti-Raucher-Kampagnen und das Rauchverbot in der Gastronomie Wirkung zeigen. 2022 ist der Absatz von Zigaretten in Österreich, laut Monopolverwaltung, um 3,2 Prozent gesunken. Tabakwaren machen derzeit noch fast 89 Prozent des Umsatzes aus, doch das wird sich ändern. Denn der Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung hat das Ziel, dass bis 2040 weniger als fünf Prozent der Bevölkerung rauchen. Derzeit greifen noch 25 Prozent zur Zigarette. In Österreich gibt es 1,6 Millionen Raucher, wobei 26 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen qualmen.
Das sieht auch seine steirische Branchenkollegin und Stellvertreterin Barbara Mannsberger so, die betont: "Nikotin Pouches (Nikotinbeutel) könnten eine Kompensation und eine Existenzabsicherung für Trafikanten sein." Darüber hinaus wäre auch der Jugendschutz sichergestellt. "Wir arbeiten ohnehin schon mit sensiblen Genussmitteln und bekennen uns ganz klar zum Jugendschutz", betont Streißnig. Neben den gesetzlichen Vorgaben gibt es regelmäßige Kontrollen und Testkäufe der Monopolverwaltung. Auch Hanfprodukte würden die Trafikanten gerne in ihr Sortiment aufnehmen. Doch dieses Thema werde seit Jahren von der Politik vor sich hergeschoben. Der Bundesgremialobmann hofft, dass die Legalisierung von Cannabis in Deutschland nun auch in Österreich zu einem Umdenken führt.
Neue Übergaberegeln
Seit Juli 2023 ist die gesetzliche Neuregelung der Übergabe der Trafiken in Kraft. Bisher konnten Trafiken innerhalb einer Familie mehrmals an die nächste Generation weitergegeben werden. Nun ist nur mehr eine familiäre Übergabe vorgesehen, danach wird die Trafik ausgeschrieben, damit ein Mensch mit Behinderung die Chance nutzen kann. "Diese Regelung ist fair", sagt Streißnig. Aktuell sind österreichweit 1228 Trafikanten Menschen mit Behinderung.