Wie die Herkunftsbezeichnung bei Lebensmittel könnten auch bei Gas-Importen die Herkunft transparenter gemacht werden. Wenn es nach E-Control-Vorstand Alfons Haber geht, sollen die großen Energieversorger in Österreich künftig ihre Gasquellen bekannt geben müssen – also etwa "wer liefert ihnen das Gas, welche Länder sind das und über welche Leitungen kommt es nach Österreich", sagte Haber im ORF-Wirtschaftsmagazin "Eco". Bisher sei das nicht der Fall. Damit könnte Österreich laut E-Control die Abhängigkeit von russischem Gas weiter reduzieren.
Dass Deutschland inzwischen ganz ohne russisches Pipeline-Gas auskommt, während noch im Juli 66 Prozent der österreichischen Gasimporte aus Russland kamen, hat sich laut AGGM-Vorstand Bernhard Painz zwangsläufig dadurch ergeben, dass "einfach die Nord Stream in die Luft gesprengt worden ist und daher auch keine andere Möglichkeit bestanden hat, als sich Alternativen zu suchen".
Das heimische Gasnetz und die Lieferanten
Zuständig für die Koordination und Steuerung des Gasnetzes ist die Austrian Gas Grid Management AG (AGGM). Bekanntlich hat die OMV mit dem russischen Gazprom-Konzern Lieferverträge bis 2040 und bezieht weiterhin Erdgas aus Russland.
Aus dem Energieministerium hieß es gegenüber "Eco", dass man "natürlich alle Schritte für mehr Transparenz bei der Gasversorgung" begrüße. Aktuell sei etwa eine Verordnung der E-Control in Begutachtung, "die die Gasversorger gegenüber der E-Control zu mehr Transparenz bezüglich ihrer Lieferverträge und der Herkunftsländer des bezogenen Gases verpflichtet". Für eine seriöse Angabe zur Herkunft des Erdgases bräuchte es aber einen "EU-weit standardisierten Herkunftsnachweis", so ein Sprecher des Ministeriums.