Beim Autobauer Steyr Automotive droht der nächste große Jobabbau. Das Unternehmen von Investor Sigfried Wolf habe 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" und das Ö1-"Morgenjournal" am Donnerstag. "Eine Vorsichtsmaßnahme", hieß es demnach seitens des Autobauers. Zusätzlich soll es 100 Leiharbeitskräfte treffen. Wie viele wirklich gehen müssen, sei noch unklar.
Florian Mayrhofer, Co-Geschäftsführer bei Steyr Automotive, bestätigt Kündigungen beim Stammpersonal vorerst nicht. "Von Kündigungen müssen wir jetzt nicht reden, wohl aber von einer Reduzierung im Bereich der Leiharbeitnehmer", wird er im "ORF OÖ" zitiert. Man werde "in etwa im knapp dreistelligen Bereich Leiharbeitnehmer reduzieren müssen".
Das Unternehmen müsse "weiter an der Verschlankung der Kostenstruktur arbeiten", wird vom Fahrzeughersteller laut "Kronen Zeitung" online betont. Demnach würde die Belegschaft mit dem Jobabbau auf rund 1400 Beschäftigte schrumpfen. Vorerst sollen die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unternehmensintern umgeschichtet oder in Bildungskarenz geschickt werden. Auch seien Maßnahmen wie Kurzarbeit in Prüfung, so Steyr-Automotive.
Lieferschwierigkeiten bei Batterien
Die Lage des Betriebs ist durch das Auslaufen der Lkw-Auftragsfertigung für MAN mit Ende September ohnedies angespannt. Lieferschwierigkeiten dürften die Situation verschärft haben: Steyr Automotive produziert für die schwedische Marke Volta Trucks Elektro-Lastwagen, bei der Lieferung der Batterien soll es erhebliche Probleme geben. Laut "Oberösterreichische Nachrichten" (Donnerstagsausgabe) soll ein Batterielieferant in den USA pleitegegangen sein.
Steyr Automotive ist aus dem Verkauf des ehemaligen MAN-Werks, in dem rund 2300 Leute beschäftigt waren, an Wolf hervorgegangen. Bereits im Mai hatte das Unternehmen den Sparstift angesetzt und 70 Stellen beim AMS zum Abbau angemeldet.