Zwei von fünf nicht verfügbaren Fachkräften fehlen in der Elektro- und Informationstechnik, jede vierte Stelle kann nicht mehr besetzt werden. Diese Zahlen illustrierten die Herausforderung der Branche, meint Kari Kapsch, Präsident des Verbandes für Elektrotechnik (OVE). Aktuell seien dort in Industrie, Gewerbe, bei Energieversorgern und Netzbetreibern 14.000 Arbeitsplätze unbesetzt, bis 2030 werden es wohl 22.000 sein. Kapsch ortet ein „extrem alarmierenden Zustand“, auch wegen teilweise markanter Rückgänge der Studierendenzahlen an Fachhochschulen, Technischen Universitäten sowie Höheren Technischen Lehranstalten. Der Mangel an Mitarbeitern gefährde vor allem die Energiewende.

Viele offene Stellen im Süden

Steirische Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie haben es neben jenen in Vorarlberg und Oberösterreich am schwersten, ihren Bedarf zu decken – aktuell fehlen bis zu 1500 Fachkräfte. Kärntner Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie fehlen bis zu 1900 Fachkräfte, wenngleich in Kärnten die Elektronik einen vergleichsweise hohen Anteil im Bildungsbereich einnimmt. 

"Zu Tode jammern hat keinen Sinn"

„Zu Tode jammern“ habe keinen Sinn, so Kapsch. Daher wollen die Branchenverantwortlichen mit der Initiative „Join the future“ den „Zukunftserfinderinnen“ einen niederschwelligen Einstieg in die Elektrotechnik eröffnen –und die vielen Möglichkeiten im Berufsfeld aufzeigen. Man wende sich an die 10- bis 18-Jährigen und besonders an junge Frauen. Als historische „Testimonials“ fungieren Paul Eisler – der Erfinder der Leiterplatte –, Hedy Lamarr, die mit ihrem Patent den Grundstein für WLAN und Bluetooth legte sowie der Entdecker des Wechselstroms Nikola Tesla.