Der steirische Maschinen- und Anlagenbauer Andritz hat vom deutschen Stahlkonzern Salzgitter den Auftrag zum Bau einer der europaweit größten Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff erhalten. Die 100-Megawatt-Elektrolyseanlage, die auf dem Gelände der Salzgitter-Tochter Flachstahl entstehen wird, soll ab 2026 jährlich rund 9000 Tonnen Wasserstoff produzieren, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Zum Auftragswert wurden keine Angaben gemacht.
Der Wasserstoff soll künftig für die Produktion von "grünem Stahl" genutzt werden. Die Anlage ist laut Salzgitter ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer "nahezu CO2-freien" Stahlproduktion.
Zusammenarbeit mit HydrogenPro
Domenico Iacovelli, Vorstand der Andritz-Gruppe, sagt: "Durch ihr kompaktes Design passt unsere Wasserstoffanlage perfekt in die vorhandene Infrastruktur. Unsere umfassende Erfahrung im Großanlagenbau gibt uns eine solide Basis für die Umsetzung dieses innovativen Projekts in Zusammenarbeit mit unserem Partner HydrogenPro, dessen Druck-Elektrolyse-Stacks für große industrielle Anwendungen sehr gut geeignet sind."
Umstellung bis 2033
Salzgitter realisiert sein "Salcos"-Programm, das zu einer nahezu CO2-freien Stahlproduktion führen soll, in drei Stufen. Die erste Stufe wird bereits 2026 in Betrieb gehen und besteht aus einer Direktreduktionsanlage, einem Elektrolichtbogenofen (beide bereits beauftragt) und der 100-MW-Elektrolyseanlage zur Wasserstoffherstellung. Bis Ende 2033 soll die Umstellung auf nahezu CO2-freie Stahlproduktion am Standort Salzgitter abgeschlossen sein, lange vor den gesetzlichen Anforderungen.
Die Finanzierung der Stufe 1 ist durch Fördermittel der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Niedersachsen sowie durch erhebliche Eigenmittel der Salzgitter AG sichergestellt.