Die Mindestlohnrichtlinie ist durch, das betrifft Österreich wegen der hohen Standards zwar nicht, wohl aber Länder mit niedrigerem Niveau. Kann die europäische Wirtschaft das verkraften?
OLIVER RÖPKE: Im letzten Jahr lagen die Lohnerhöhungen europaweit unter der Inflation, ich sehe da nicht ein Lohnproblem im Wettbewerb. . Die Mitgliedstaaten haben noch ein Jahr Zeit, bis die Richtlinie umgesetzt sein muss. Wofür der EWSA klar einsteht und worum es in der Richtline geht, ist Armutslöhne zu verhindern, die Menschen sollen von ihrer Arbeit leben können. Deshalb geht es jetzt darum, die Richtlinie so schnell wie möglich umzusetzen. Für den EWSA sind darüber hinaus kollektivvertragliche Löhne immer die beste Lösung. Die Richtlinie gibt 80 Prozent KV-Abdeckung als Ziel vor. In Österreich liegen wir längst weit höher.