Im Vorfeld der Herbstlohnrunde hat die Fleischindustrie und das Fleischergewerbe ihren KV-Abschluss für ein Jahr unter Dach und Fach gebracht. Das Lohnplus beträgt 9,92 Prozent, der Mindestlohn liegt bei 1881,83 (Industrie) bzw. 1868,64 Euro (Gewerbe) brutto. Der Kollektivvertrag gilt rückwirkend mit 1. Juli 2023.
Die Herbstlohnrunde startet am 25. September mit der Übergabe der Arbeitnehmerforderungen der Metalltechnischen Industrie, die wegen der hohen Inflation und der unsicheren Wirtschaftslage heuer unter "besonders schwierigen Vorzeichen" stehen. "Wir können nur verteilen, was wir erwirtschaften", sagte der Obmann der Metalltechnischen Industrie in der Wirtschaftskammer, Christian Knill in der Vorwoche. "Unsere Aufgabe ist nicht, die Kaufkraft in Österreich zu gewährleisten."
Nein zu Einmalzahlungen
Das rief wiederum die Gewerkschaft auf den Plan. "Nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen lassen sich nicht durch Einmalzahlungen ersetzen", so die beiden Chefverhandler für die Metallindustrie, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). "Auch haben sich jährliche Kollektivvertragsverhandlungen bewährt. Es gibt keinen Grund, das erfolgreiche System zu ändern." Eine grundsätzliche Ausdehnung der Abschlüsse auf 24 Monate würde "faire KV-Verhandlungen erschweren". Vielmehr müssten sich Sozialpartner in Zeiten rascher Veränderungen auch oft anstatt weniger oft austauschen.