Innerhalb eines Monats wurde Reis um fast zehn Prozent teurer, wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen mitteilte.
Die Preise für Lebensmittel insgesamt sanken dem FAO-Index zufolge im vergangenen Monat jedoch um gut zwei Prozent.
Vor allem Getreide, pflanzliche Öle, Fleisch und Milchprodukte waren demnach günstiger als noch im Juli. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Lebensmittelpreise insgesamt im August um 11,8 Prozent zurück und liegen nun 24 Prozent niedriger als auf ihrem Höchststand im März 2022, kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.
Warum der Reis so teuer ist
Grund für die hohen Preise für Reis sind Exportbeschränkungen des weltweit größten Produzenten Indien, wie die FAO ausführte. Die Entscheidung der indischen Regierung sorge für Unsicherheit bei den Händlern, erklärte die UN-Organisation. Sie handelten demnach nur mit kleinen Mengen, was die Preise in die Höhe treibt. Reis war dem Index zufolge im August um mehr als 30 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.
Indien hatte im Juli den Export von weißem Reis mit Ausnahme von Basmatireis vollständig verboten. Die Ausfuhrsperre betrifft etwa ein Viertel der normalerweise exportierten Reismenge aus Indien. Das Land will damit die Versorgung der eigenen Bevölkerung sicherstellen.
Indien als größter Reisproduzent
Mit einem Anteil von 40 Prozent am globalen Handel ist Indien der größte Reisproduzent der Welt, gefolgt von Thailand, Vietnam und Pakistan. Den Reis verkauft Indien vor allem in Afrika, Asien und im Nahen Osten. Die Philippinen schlossen am Donnerstag als Reaktion auf die indische Entscheidung einen Vertrag über Reislieferungen für die nächsten fünf Jahre mit Vietnam ab.
Die weltweiten Reisvorräte sind hingegen hoch und könnten nach Schätzungen der FAO zum Ende der laufenden Saison einen Höchststand von fast 200 Millionen Tonnen erreichen.
Fast drei Viertel der Reserven halten jedoch Indien und China, Vorräte in anderen Staaten könnten auf den tiefsten Stand seit vier Jahren fallen. Einige Länder fürchten zudem das Wetterphänomen El Niño, das wegen des globalen Temperaturanstiegs künftig häufiger die Reisernte bedrohen könnte.