Vor wenigen Jahren wurde man für das Gründen einer neuen, eigenen Automarke noch für verrückt erklärt. Heute vergeht mit dem Blick auf Cupra sogar der Konkurrenz im eigenen Volkswagen-Haus das Lästern. Wo DS, Lexus und Co. mit der Akzeptanz kämpfen, hat Cupra Fuß gefasst. 

Die Kunden sind zehn, 15 Jahre jünger als bei der Konkurrenz, die Marge ist wesentlich höher. Ab 2030 will man ganz elektrisch sein. 

Die Folgen für Seat

Das hat natürlich Folgen für die ehemalige Muttermarke Seat, die immer mehr ins Hintertreffen geriet - obwohl sie exzellente Autos baut. Aber die Marge bei Cupra liegt um bis zum vierfachen Wert höher.

Deshalb bekommen die Marken im VW-Konzern neue Rollen. Auch Seat, das sich als Marke grundlegend verändern wird und am Prüfstand für jede einzelne Investition steht. Weiter in zwei Marken (Seat/Cupra) intensiv zu investieren sei nicht zielführend, heißt es. 

Schärfere Rendite-Vorgaben

Außerdem wurden die Vorgaben für die Markengruppe VW, Seat/Cupra, Skoda, vom Konzern verschärft, die Rendite von Europas größtem Autobauer soll bis 2027 insgesamt auf bis zu zehn Prozent klettern. Deshalb war klar, dass Seat langsam zurückgefahren wird.

In dem Konnex muss man Aussagen von Thomas Schäfer, Leiter der Markengruppe Core (Seat/Cupra, Skoda, VW) sehen, die kolportiert wurden. Ab 2030 solle Seat auslaufen, Cupra zur Hauptmarke werden und Seat zur Mobilitätsmarke mutieren – und zum Beispiel Elektro-Roller verkaufen.

Einige interpretierten so bereits das Ende von Seat.

Seat rudert zurück

Offiziell rudert man bei Seat zurück: Der Absatz und die Nachfrage für Seat seien weiterhin hoch, zudem konnten die Auslieferungen international um 18 Prozent  (in Österreich um 25,4 Prozent) gesteigert werden. Ein Ende für Seat sei nicht absehbar: "Seat wird auch in Zukunft Plug-In Hybride und effiziente Verbrenner herstellen, und das bis zum Ende der Verbrenner Ära." Also über 2030 hinaus.

Es sei geplant, dass die Modelle Seat Ibiza, Arona und Leon einige Updates erhalten werden - also keine grundlegenden Änderungen, weil man sich voll auf Cupra und die Elektrifizierung konzentriere.

Gleichzeitig, so der Konzern, würden sich mit Seat neue Möglichkeiten ergeben, um Elektrifizierung voranzutreiben und um neue Formen der Mobilität für junge Menschen zu entwickeln und anzubieten, heißt es offiziell. Also E-Roller mit Seat-Emblem werden kommen.