Der Handel mit Aktien der französischen Kosmetikfirma L'Occitane an der Börse von Hongkong ist am Montag erneut vorerst ausgesetzt worden. Grund ist eine Ankündigung, dass der Hauptaktionär, der 76 Jahre alte Österreicher Reinhold Geiger, auch die restlichen Anteile an dem Unternehmen kaufen könnte. Börsenkreisen zufolge erwägt L'Occitane auch, die Aktien künftig an einer europäischen Börse zu handeln.
L'Occitane war 2010 in Hongkong an die Börse gegangen und hatte damals mehr als 700 Millionen Dollar (derzeit gut 645 Millionen Euro) eingenommen. Das Unternehmen wollte auf dem riesigen chinesischen Markt Fuß fassen. Der Handel mit den Aktien war bereits im August vorübergehend ausgesetzt.
Seit 2010 in Hongkong an der Börse
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte schon im Juli berichtet, Geiger prüfe die Optionen, die Firma von der Börse zu nehmen. Er könnte demnach eine von ihm kontrollierte Holding nutzen, die mehr als 70 Prozent der Aktien besitzt. L'Occitane teilte damals mit, es könne die Aktien für 26 Hongkong-Dollar (etwa drei Euro) pro Stück zurückkaufen. Am Donnerstag vergangene Woche lag der Aktienpreis bei 27,80 Hongkong-Dollar.
Geiger wurde im Juli 1947 in Dornbirn in Vorarlberg geboren. Er gilt als Milliardär und war als solcher auch schon in der Liste der reichsten Menschen des "Forbes Magazine" verzeichnet. Er baute ursprünglich in Frankreich eine Verpackungsfirma auf, die auf Kosmetikverpackungen spezialisiert ist. Mitte der 90er-Jahre begann er in die damals noch kleine Firma L'Occitane zu investieren und wurde Geschäftsführer. Er baute das Unternehmen zu einem Konzern aus, der seit 2010 in Hongkong an der Börse notiert.