Wegen Teilemangels schickt der deutsche Autobauer Volkswagen seine Beschäftigten im Stammwerk Wolfsburg in Kurzarbeit. "Die Maßnahme gilt vom 11. bis 29. September", sagte Konzernsprecher Andreas Meurer am Montag. Zuerst hatte "Business Insider" unter Berufung auf Konzernkreise darüber berichtet. Zudem komme es im VW-Werk im deutschen Emden zu vereinzelten Schichtausfällen.
Das Hochwasser in Slowenien habe die Produktion eines Subunternehmers für Zahnradkränze lahmgelegt, was nun die Fahrzeugproduktion beeinträchtige.
"Weitere Schichtausfälle könnten folgen"
Damit geht bereits die zweite Fabrik des Konzerns in Kurzarbeit, nachdem Ende August bereits ein portugiesisches Montagewerk nahe Lissabon die Produktion für neun Wochen unterbrechen musste.
In Slowenien wütete Anfang August Starkregen mit Überschwemmungen. Das EU-Land beheimatet viele Autozulieferer. Nach Angaben des Konzernsprechers könnten noch weitere Schichtausfälle folgen.
Teilemangel soll bis Jahresende behoben sein
VW will das Problem zügig in den Griff bekommen. Bis Ende September werde man einen Plan haben, wie es weitergehen soll, kündigte Einkaufsvorstand Dirk Große-Loheide am Montag vor der Messe IAA Mobility in München an.
"Ende des Jahres ist das Thema ausgestanden", sagte Große-Loheide. Auslöser der Engpässe ist das Hochwasser in Slowenien, von dem ein Zulieferer von Motorteilen betroffen ist. Dabei handle es sich um Zahnkränze für Verbrennungsmotoren, sagte Große-Loheide. Der Lieferanten könne daher gegenwärtig nicht produzieren. Um die Lücke zu schließen, fahre man nun die Produktion bei Ersatzlieferanten hoch.
An dem vom Hochwasser betroffenen Zulieferer wolle VW aber festhalten. "Das ist ein hervorragender Lieferant", sagte Große-Loheide. "Den wollen wir natürlich erhalten." VW unterstütze den Lieferanten, der selbst nur 250 Mitarbeiter habe, daher bei den Aufräumarbeiten und beim Wiederhochfahren der Produktion. Allein 100 Mitarbeiter wurden aus dem VW-Motorenwerk Salzgitter nach Slowenien geschickt, weitere 30 von VW Nutzfahrzeuge in Hannover.