Die Regierung in Moskau will ausländische Banken nur gegen Gegenleistung ziehen lassen. "Wir haben unsere Position dargelegt und sie bleibt bestehen - wir werden hart sein, wenn es darum geht, ausländische Banken gehen zu lassen, es wird von der Entscheidung abhängen, russische Vermögenswerte freizugeben", sagte der stellvertretende russische Finanzminister Alexej Moissejew am Freitag auf einem Forum.
Auf die Frage nach Anträgen zum Verkauf von Vermögenswerten sagte er, dass die österreichische Raiffeisen Bank keinen solchen Antrag gestellt habe. "Ich weiß von einem Antrag einer ausländischen Bank auf den Verkauf von Vermögenswerten ... der von der Regierungskommission geprüft wird."
RBI als größte westliche Bank
Bei der Verhängung von Sanktionen gegen Russland im vergangenen Jahr wegen des Angriffs auf die Ukraine froren westliche Länder mehr als 300 Milliarden Dollar an im Ausland gehaltenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank ein. Die größte westliche Bank in Russland ist die Raffeisen Bank International (RBI), die seit Monaten als Optionen für einen Ausstieg, einen Verkauf oder eine Abspaltung des Geschäfts prüft. Die RBI ist seit 30 Jahren in Russland aktiv und die einzige ausländische Bank auf der Liste der 13 systemrelevanten Kreditinstitute.
Die RBI bestätigte auf APA-Anfrage neuerlich, dass man einen Verkauf oder ein Spin-off der russischen Bank plane. Dafür seien allerdings viele Genehmigungen der russischen Behörden und seitens der EU erforderlich, sagte ein Sprecher am Freitagabend.