Weltweit haben rund 15 Prozent aller Menschen in irgendeiner Form eine Behinderung. In Österreich finden jedoch die meisten davon keine oder nur sehr schwer eine Arbeitsstelle. Denn drei Viertel der österreichischen Unternehmen zahlen lieber eine Ausgleichstaxe. Oft stehe zu sehr die Behinderung im Vordergrund und die Talente sowie Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung würden übersehen, sagt Bernhard Wappis, Leiter des Kompetenzteams Kommunikation der autArK Soziale Dienstleistungs-GmbH. "Unser Ziel ist zu zeigen, dass die Inklusion gut funktionieren kann."
Neben den verschiedenen Unterstützungsangeboten für Menschen mit Behinderung und ihre Arbeitgeber setzt autArk unter anderem auch auf Information und die Präsentation von gelungenen Beispielen. Bereits zum sechsten Mal veranstaltet die Organisation zusammen mit der Essl Foundation und in Zusammenarbeit mit Land Kärnten, Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice den Zero Projekt Unternehmensdialog. "Dieses Jahr widmen wir uns dem Thema Handel", sagt Wappis. Der Bogen wird dabei von großen Ketten bis hin zu kleinen Handelsbetrieben bespannt. Denn neben der Möbelhauskette Ikea und der Supermarktkette Billa aus der Rewe Group wird auch die Klagenfurter Trafik Kolmann, als positives Beispiel für Unternehmen, die sich um Inklusion von Menschen mit Behinderung bemühen, vor den Vorhang geholt.
"Schön zu sehen, wie Menschen aufblühen"
Astrid Kolmann, die Besitzerin der gleichnamigen Trafik, betont: "Jeder Mensch - auch mit Behinderung - kann eigentlich alles. Man muss ihnen nur die Möglichkeit dazu geben. Menschen mit Behinderung sind kein Handicap für die Firma. Im Gegenteil: Sie sind eine Bereicherung." So wird das auch beim Klagenfurter Möbelhaus Ikea empfunden. Kinga Lusztig, People und Culture Manager bei Ikea, erklärt: "Bei Ikea in Klagenfurt wird das Thema Diversity und Inklusion großgeschrieben. Wir reden nicht nur darüber, sondern wir beschäftigen sehr viele unterschiedliche Menschen in diversen Bereichen." Derzeit seien 14 Menschen mit Behinderung am Klagenfurter Ikea-Standort tätig. "Das schönste für mich an meiner Arbeit ist, zu sehen, wie Menschen aufblühen, die vorher keine Chance bekommen haben", betont Lusztig.