Kärnten verzeichnet Ende August eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent. Der Wert liegt auf dem Niveau vom August des Vorjahres, ist gegenüber Juli aber ein Plus von 1,8 Prozent. Die Arbeitslosigkeit hat ausschließlich bei den Männern zugenommen. Im Bundesländervergleich weist Kärnten nach Tirol den geringsten Zuwachs auf.
"Das ist noch keine dramatische Entwicklung. Wir haben trotzdem einen Rekordwert von 232.000 unselbständigen Beschäftigten", betont Peter Wedenig, Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Kärnten (AMS). Sehr positiv habe sich die Zielgruppe der über 50-Jährigen und der Langzeitarbeitslosen entwickelt. Von Jänner bis August konnte die Arbeitslosigkeit in diesem Bereich um 4,2 Prozent abgebaut werden. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet das AMS 22,9 Prozent weniger Langzeitarbeitslose. Zugenommen hat der Anteil der Jugendlichen ohne Job. Gegenüber dem Vorjahr sind 13,7 Prozent mehr Kärntnerinnen und Kärntner unter 25 Jahren auf Arbeitssuche.
Weniger Jobs
Die sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten sind bei den offenen Stellen spürbar. Die Anzahl der sofort verfügbaren Jobs hat um 19,9 Prozent (1775 Stellen) abgenommen. Davon sind rund die Hälfte auf den Leasingbereich zurückzuführen. Im Bereich der Hilfsberufe sind die offenen Stellen um 51 Prozent eingebrochen. "Das dürfte auf eine niedrigere Produktion zurückzuführen sein", sagt Wedenig. Trotzdem sehe er noch keinen Grund zur Sorge, denn "die Zahl der offenen Stellen ist in Kärnten mit 7154 weiterhin hoch".
Auffällig sein, dass die Arbeitslosigkeit in Kärnten nicht unmittelbar mit dem wirtschaftlichen Rückgang wächst. "Aufgrund des Fachkräftemangels sind Betriebe vorsichtiger geworden und die Personalpolitik hat sich verändert. Die Unternehmen versuchen aus der Erfahrung, dass Stellenbesetzungen schwierig sein können, Leute so lange wie möglich zu halten", sagt der AMS-Chef.