Ende August 2023 waren 320.759 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 261.298 arbeitslos und 59.461 in Schulungsmaßnahmen des AMS, teilt das Arbeitsministerium am Freitag mit. Damit liege die Arbeitslosigkeit dieses Jahr Ende August "um 11.328 Personen etwas höher als im August 2022". Die Arbeitslosenquote beträgt Ende August 6,1 Prozent. Ende August 2022 lag die Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent. "Trotz der internationalen Konjunktureintrübung und den bekannten Herausforderungen erweisen sich der österreichische Arbeitsmarkt und Standort als widerstandsfähig", kommentiert Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher die aktuelle Lage.

Damit stieg Arbeitslosigkeit zuletzt etwas weniger stark als im Juli, als gegenüber dem Vorjahr noch ein Plus von rund 14.000 Personen registriert wurde. Für AMS-Chef Johannes Kopf ist es aber noch zu früh, "hier schon eine Entwicklung in die richtige Richtung herauslesen zu können", wie er in einem Kommentar zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten festhielt. So erhöhe sich die Arbeitslosigkeit vor allem im Baubereich, im Tourismus und in der Industrie.

Für AMS-Chef Johannes Kopf ist es aber noch zu früh, "hier schon eine Entwicklung in die richtige Richtung herauslesen zu können", wie er in einem Kommentar zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten festhielt. So erhöhe sich die Arbeitslosigkeit vor allem im Baubereich, im Tourismus und in der Industrie.

An den Beschäftigungszahlen sehe man aber, "dass immer mehr Personen in Österreich arbeiten. Derzeit sind rund 4.018.000 Personen in Österreich unselbstständig beschäftigt. Beim AMS seien 109.813 offene Stellen gemeldet. Dadurch sei der Gesamtstellenmarkt in Österreich mit rund 4.127.800 Stellen so groß wie noch nie zuvor", so Kocher.

Stärkster Anstieg in der Steiermark

Als positiv hob Kopf die Entwicklung in Tirol hervor, das eine rückläufige Arbeitslosenzahl inklusive AMS-Schulungsteilnehmer aufwies. Sie ging dort laut AMS zum Vorjahr um 4,2 Prozent zurück, wogegen es in allen anderen Bundesländern Zuwächse gab. Am stärksten fielen diese in der Steiermark (plus 5,4 Prozent), in Vorarlberg (plus 5,3 Prozent), in Wien (plus 4,3 Prozent) und in Oberösterreich (plus 4,1 Prozent) aus. Es folgten das Burgenland mit einem Plus von 3,6 Prozent, Salzburg mit 3,3 Prozent, und Kärnten mit 3 Prozent. In Niederösterreich war der Anstieg am geringsten (plus 2,3 Prozent).

Erfreulich ist die Entwicklung bei älteren Personen (ab 50 Jahren), hier gab es einen Rückgang um 1,7 Prozent. In den weiteren Altersgruppen aber stieg die Arbeitslosigkeit. So kletterte die Zahl sowohl bei Jugendlichen (Personen unter 25 Jahren) mit plus 6,7 Prozent als auch unter Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) in die Höhe (plus 5,4 Prozent).

Männer waren vom Zuwachs der Arbeitslosigkeit (+5,5 Prozent) im August stärker betroffen als Frauen (+1,7 Prozent). Eine Kluft ist im August ferner zwischen In- und Ausländern zu erkennen. Ging die Arbeitslosigkeit unter inländischen Personen mit einem Prozent leicht zurück, stieg sie unter Ausländerinnen und Ausländern mit 11,4 Prozent deutlich an.

WB-Stellenmonitor: Bundesweit 214.952 offene Stellen

Der Wirtschaftsbund verzeichnet im aktuellen Stellenmonitor (ein Webcrawler-Programm, das Online-Stellenausschreibungen in Österreich zählt, kategorisiert und auswertet) verzeichnet 214.952 offene Stellen in ganz Österreich. Auch wenn sich die Konjunktur leicht eintrübt, seien die Zahlen laut WB kaum gesunken. Gleichzeitig suchen Betriebe österreichweit händeringend nach Personal. Gerade im Tourismus ist der Arbeitskräftemangel in den Sommermonaten besonders spürbar, so WB-Generalsekretär Kurt Egger. 

FPÖ ortet ein "Schönreden" der Lage

FPÖ, Industriellenvereinigung (IV), sowie Arbeiterkammer (AK) und Gewerkschaftsbund (ÖGB) reagierten auf die aktuellen Daten großteils mit Kritik beziehungsweise der Forderung nach Maßnahmen. Während sich die FPÖ auf die hohe Ausländerarbeitslosigkeit einschoss und Kocher attestierte, die Lage am Arbeitsmarkt schönzureden, verlangte die IV nach einer Steigerung von Leistungsanreizen, um Menschen in die Beschäftigung zu bringen. Die Arbeiterkammer wiederum pochte unter anderem auf mehr finanzielle Mittel, um die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen zu bekämpfen. Für den ÖGB ist vor allem ausreichendes und gut geschultes AMS-Personal gefragt