Der hohe Kaufpreis von Elektroautos bremst der Unternehmensberatung Deloitte zufolge die Verkehrswende in Europa massiv. "Das Hauptproblem: Die Stromer sind zu teuer", schrieben die Branchenexperten in einer am Donnerstag in München veröffentlichten Studie. Der Unterschied betrage im Durchschnitt mehr als 11.000 Euro: Ein neuer Verbrenner koste aktuell durchschnittlich 31.000 Euro, ein Batterieauto 42.500 Euro.
"Damit das E-Auto in der Masse ankommt, muss diese Kostendifferenz fallen", sagte Deloitte-Branchenexperte Harald Proff. "Im Moment gibt es hier auf dem deutschen Markt zu wenige Angebote." Erst zwischen 2028 und 2030 dürften die Kaufpreise auf Augenhöhe sein. Unter diesen Bedingungen dürften bis 2030 nur knapp zwölf Millionen E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein statt 15 Millionen, wie von der deutschen Regierung angestrebt.
China bei Batterien mit Kostenvorteilen
Kostentreiber sei die Batterie. Chinesische Autobauer hätten bei der Batterie einen Kostenvorteil von 1000 bis 2000 Euro. Sie hätten sich den Zugriff auf Rohstoffe gesichert, kontrollierten die gesamte Wertschöpfungskette "und fertigen zudem effizient und kostengünstig im eigenen Land". Aber "auch wenn neue Hersteller aktuell die Nase bei der Batterietechnologie vorn haben und daher das Volumensegment besser bedienen können, ist das Rennen noch nicht entschieden", sagte Proff. Hebel dafür seien stärkere Zusammenarbeit, effizientere Produktion und neue Batterietechnologien. Traditionelle Autobauer hätten die Chance, "Vorreiter in einer neuen Technologie zu werden".