Der heiß gelaufene Arbeitsmarkt in den USA zeigt Anzeichen der Abkühlung. Die Zahl der offenen Stellen – ein Maß für die Nachfrage nach Arbeitskräften – sank stärker als erwartet: Diese Kennziffer fiel per Ende Juli auf 8,827 Millionen, wie das Arbeitsministerium am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage (Jolts) mitteilte.
Von Reuters befragte Experten hatten mit 9,465 Millionen gerechnet.
Am Freitag legt die Regierung den Arbeitsmarktbericht für August vor. Dabei rechnen von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen mit einem soliden Stellenzuwachs von 170.000 außerhalb der Landwirtschaft, nach 187.000 im Juli.
Üblicherweise gilt ein Zuwachs von 70.000 bis 100.000 Jobs pro Monat als ausreichend, um die wachsende US-Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter mit Jobs zu versorgen.
Zinserhöhungen: Was jetzt?
Die Notenbank hat sich mit einer Serie von Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation gestemmt. Damit will sie auch den aus der Balance geratenen Arbeitsmarkt stabilisieren, ohne jedoch die Wirtschaft abzuwürgen. Sie hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent nach oben getrieben.
Notenbankchef Jerome Powell ließ zuletzt die Tür für eine weitere Anhebung offen, ohne sich jedoch festzulegen. Die Währungshüter würden das Für und Wider einer weiteren Straffung "sorgfältig" abwägen.
Die Zentralbank will sich bei ihrer Zinsentscheidung am 20. September von den hereinkommenden Daten leiten lassen, wobei auch der Jolts-Bericht eine Rolle spielen dürfte.