In Klagenfurt steigt die Spannung unter Shoppingbegeisterten. Am Donnerstag wird Kärntens erster Modepark Röther eröffnet. Ein ausgewählter Kreis macht sich schon am Mittwochabend ein Bild vom neuen Einkaufszentrum. Doch im Umfeld steigender Zinsen und der Teuerung fragen sich viele: Kann das wirtschaftlich funktionieren? Bejaht wird dies von Michael Röther, der gemeinsam mit Fabian Messner als Geschäftsführer-Duo die Geschicke des Familienunternehmens leitet.

"Wir haben auch Kunden aus Slowenien im Kopf, aber die gut 100.000 Einwohner hier reichen uns aus. Wir rechnen mit einem Einzugsgebiet von 20 bis 30 Kilometer. Je weiter es davon weg ist, desto weniger Leute werden wir prozentuell ansprechen", schildert Röther.

Zur Investitionssumme – das Fachmarktzentrum hat 16.000 Quadratmeter, 4400 Quadratmeter beträgt die eigene Verkaufsfläche – hält sich der Geschäftsführer bedeckt, aber: "Für den Modepark erwarten wir im zweiten Jahr den Break-even (Gewinnschwelle, Anm.). In Österreich genießen wir noch nicht den Bekanntheitsgrad wie in Deutschland. Es ist aber ein spannender Markt, deswegen auch die getätigte Investition." Röther werde in Klagenfurt gute Umsätze machen, die Kaufkraft sei vorhanden.

Onlinehandel kein Grund zur Sorge

Für das Obergeschoß im Einkaufszentrum an der St. Ruprechter Straße gebe es ein Bürokonzept. Verzichtet wurde in der Planung hingegen auf ein gastronomisches Angebot. Von "einer guten Ergänzung" spricht Röther angesichts der, mit dem Südpark Shopping Center, nur einen Kilometer entfernten Konkurrenz: "Es ist gut, den Südpark in der Nähe zu haben. Das wird sich gegenseitig befruchten." Der Südpark werde weiterhin gut bestehen können.

Auch dem Onlinehandel tritt das Familienunternehmen unerschrocken entgegen: "Wir reagieren nicht auf Zalando und haben als stationärer Händler kein Interesse, Pakete zu verschicken." Man messe sich vor Ort, wo die eigene Zielgruppe erreicht wird. "Diese schätzt beim Modeeinkauf die Haptik und ist weiterhin konsumfreudig. Wir merken bei uns noch nicht, dass eingespart wird", betont Röther.

"Auch in zehn Jahren noch hier"

Das Mittelpreissortiment halte sich nämlich stabil. Sehr wohl komme es im Bekleidungshandel zu Verlagerungen: "Monomarken-Stores fallen raus, so tun sich auch Freiflächen auf. Ich gehe davon aus, dass wir im Gesamtmarkt einen Teil dieser Umsätze holen werden."

Zu einer Zukunftsprognose für die bereits 49. Filiale lässt sich Röther nicht hinreißen, eines lässt der 60-Jährige jedoch wissen: "Ich bin kein Prophet, aber wir werden auch in zehn Jahren noch Geschäfte in Klagenfurt machen."