Als Anfang der 1990er-Jahre Europas kommunistische Regime implodierten, lebten Sie als Kind in Warschau. Erinnern Sie sich an Ereignisse von damals?
MONIKA KÖPPL-TURYNA: Ich erinnere mich an zwei Dinge. 1991, mit sechs Jahren, führte mich meine erste Auslandsreise nach Italien. Mein Vater hatte dort ein Stipendium bekommen. Wir fuhren mit dem Zug quer durch Europa bis nach Sardinien, da habe ich zum ersten Mal die westliche Welt mit unserer Lebensrealität im Osten vergleichen können. Die Buntheit und Schönheit des Westens im Vergleich zu unserer grauen Trabantenstadt war damals ein Schock für mich. Die zweite Erinnerung ist jene an die Hyperinflation von mehr als 70 Prozent 1993 in Polen.