Um die Leistungsfähigkeit der Bahn in Österreich bis 2040 zu verdoppeln, digitalisieren die ÖBB ihre Zugstrecken. Mit Siemens Mobility wurde am Dienstag ein Rahmenvertrag über 400 Millionen Euro präsentiert. Das hochrangige Bahnnetz soll mit einem Zugbeeinflussungssystem ausgestattet werden: ETCS (European Train Control System) kontrolliert Abstände, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit der Züge in Echtzeit. Es bildet die Grundlage für das autonome Fahren bei optimaler Geschwindigkeit und ermöglicht es, mehr Züge zuverlässiger, pünktlicher und sicherer fahren zu lassen.

Anfang August startete der moderne "ETCS Level 2" erstmals zwischen Linz–Wels–Vöcklabruck und Wels–Haiding. Bis 2038 sind insgesamt 21 ETCS-Streckenzentralen geplant, mit denen das hochrangige Schienennetz Österreich ausfallsicher abgedeckt wird. 

Arnulf Wolfram, Siemens Mobility (links), und Johann Pluy, ÖBB-Infrastruktur AG
Arnulf Wolfram, Siemens Mobility (links), und Johann Pluy, ÖBB-Infrastruktur AG © ÖBB/Andreas Scheiblecker

Johann Pluy, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG, betonte, dass eine leistungsfähige Bahninfrastruktur maßgeblich für das Erreichen der Klimaziele in Österreich sei: "Um die zu erwartenden Verkehrssteigerungen und die Verlagerung von der Straße zu bewältigen, setzen wir umfassend auf digitale Initiativen." "Mit ETCS und DS3-Stellwerkstechnologie aus der Cloud verwandeln wir herkömmliche Eisenbahngleise in modernste, datengestützte Bahnnetze", kündigte Arnulf Wolfram, CEO Siemens Mobility Austria, an.

Bereits bis 2026 investiert die ÖBB-Infrastruktur AG 200 Millionen Euro in das Zugsicherungssystem, insgesamt sind im Rahmenplan der Bundesregierung unter dem Titel ETCS und Zugbeeinflussung rund 900 Millionen Euro vorgesehen.