Verantwortlich für den Rückgang sei der nachlassende Preisdruck bei der Haushaltsenergie. Insbesondere Treibstoffe und Heizöl seien deutlich günstiger als vor einem Jahr. Die Preisanstiege in der Gastronomie sowie bei Nahrungsmitteln blieben aber auf ähnlichem Niveau wie im Vormonat.

Eine Entspannung im Vergleich zu Juli 2022 zeigte sich vorwiegend an den Zapfsäulen und für jene, die mit Heizöl heizen. Diesel und Superbenzin vergünstigten sich jeweils um fast ein Viertel, Heizöl wurde im Jahresvergleich um 30 Prozent günstiger. Auch die Preisentwicklung bei Strom (rund -7 Prozent) wirkte stark dämpfend auf die Inflation. Gas blieb hingegen mit einem Preisanstieg von über 80 Prozent im Vergleich zu Juli 2022 weiterhin der stärkste Preistreiber.

Die Mieten stiegen im Juli durchschnittlich um fast 8 Prozent. Der Anstieg der Preise für Wohnung, Wasser und Energie von im Schnitt 11 Prozent habe die Inflationsrate deutlich beeinflusst und sei der wichtigste Treiber der Teuerung im Jahresabstand geblieben, so die Statistik Austria.

Ein Hauptpreistreiber: Pauschalreisen 

Keine Besserung war für die Verbraucherinnen und Verbraucher auch in den Supermärkten oder in Lokalen in Sicht. In Restaurants und Hotels erhöhten sich die Preise durchschnittlich um rund 12 Prozent. Auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Schnitt um 10,5 Prozent und damit deutlich höher als die Gesamtinflation.

Milch, Käse und Eier verteuerten sich im Juli um 8 Prozent, Gemüse um fast 13 Prozent. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen durchschnittlich um 13,5 Prozent. Fleisch kostete um 8 Prozent mehr, Obst um fast 6 Prozent. Auch bei Limonaden (rund +12 Prozent) und Kaffee (+8,5 Prozent) zogen die Preise an.

Als Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Juni erwiesen sich saisonbedingt Pauschalreisen (+13,0 Prozent). Preisdämpfend wirkten hingegen die Ausgaben für Bekleidungsartikel, deren Preise aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittlich um 11 Prozent fielen.

Täglicher Einkauf um 10,1 Prozent teurer

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 10,1 Prozent (Juni: ebenfalls plus 10,1 Prozent). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich indes nur noch um 0,2 Prozent (Juni: plus 0,8 Prozent).

Preisschub im Euroraum ebbte leicht auf 5,3 Prozent ab

Die Inflation im Euroraum geht trotz der Serie von Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) nur langsam zurück. Die Verbraucherpreise nahmen im Juli um 5,3 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte und damit eine erste Schätzung von Ende Juli bestätigte. Im Juni lag die Teuerung bei 5,5 Prozent.

Von Entwarnung kann keine Rede sein. Denn damit ist die Inflation immer noch mehr als doppelt so hoch wie die Zielmarke der EZB von 2,0 Prozent.

Zudem verharrte die Kernrate, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak nicht berücksichtigt werden, im Juli auf dem Vormonatswert von 5,5 Prozent. Diese Messgröße wird von der EZB genau verfolgt, da sie gute Hinweise auf die zugrundeliegenden Inflationstrends liefert.

Die Währungshüter haben im Kampf gegen den Preisschub in der 20-Länder-Gemeinschaft die Zinsen seit Sommer 2022 bereits neunmal in Folge angehoben - zuletzt Ende Juli um einen Viertelprozentpunkt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt dadurch inzwischen bei 3,75 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit Oktober 2000. Zu ihrem weiteren Kurs nach der Sommerpause wollten sich die Euro-Wächter aber nicht festlegen. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde gibt es die Möglichkeit einer Zinsanhebung oder einer Zinspause. Die nächste Zinssitzung der EZB ist am 14. September.

Eurostat zufolge gingen die Energiepreise im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,1 Prozent zurück, nach einem Rückgang um 5,6 Prozent im Juni. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich dagegen um 10,8 Prozent. Im Juni hatte der Anstieg bei 11,6 Prozent gelegen.

Die Preise für Industriegüter ohne Energie nahmen um 5,0 Prozent zu nach einem Plus von 5,5 Prozent im Juni. Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich um 5,6 Prozent nach 5,4 Prozent im Vormonat.