Es war Ende April dieses Jahres: Damals hatten Energie Steiermark und Energie Graz gerade angekündigt, nach den Gaspreisen im Mai mit Juli auch die Strompreise zu senken. Zudem wurde auch eine Senkung der Fernwärmepreise in Aussicht gestellt. Die zuständige Preisbehörde werde, so hieß es damals, "die Initiative ergreifen, die aktuellen Fernwärmepreise zu überprüfen, damit auch das Heizen für die Verbraucherinnen und Verbraucher günstiger wird".

Zur Erinnerung: Die Fernwärmepreise sind im Oktober bzw. in Graz Anfang Jänner im Schnitt um satte 65 Prozent – im Schnitt um gut 50 Euro pro Monat und Haushalt – angehoben worden. Mitte Mai dieses Jahres wurde schließlich konkretisiert, dass die Fernwärmetarife jedenfalls gesenkt werden – aber erst vor Beginn der nächsten Heizsaison, ohne ein mögliches Ausmaß oder einen exakten Zeitpunkt zu benennen.

"Wann ist es endlich so weit?" Diese Frage haben zuletzt wieder zahlreiche Leserinnen und Leser der Kleinen Zeitung aufgeworfen – und die lange Wartezeit mit viel Unverständnis quittiert. Auch die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr hat erst diese Woche appelliert: "Nach der Preissenkung bei Strom und Gas ist es höchst an der Zeit, dass auch die Fernwärmepreise entsprechend reduziert werden."

"Senkung ist per 1. Oktober vorgesehen"

Wann also wird Fernwärme wieder günstiger? Seitens der Energie Graz heißt es auf Anfrage: "Ein Vorschlag für die Preissenkung wird derzeit vom Land Steiermark mithilfe einer externen Sachverständigen geprüft. Nach letztem Stand der Gespräche ist eine Senkung per 1. Oktober 2023 vorgesehen." Die Dimension der Senkung ist aber noch offen.

Das bestätigen ebenso Eingeweihte im Land Steiermark. Man werde "jedenfalls vor dem Start der Heizsaison" das Ausmaß der Preissenkung bekannt geben. Also bis 1. Oktober. Eine Sitzung der "Preiskommission" wird im Laufe des September wohl noch stattfinden, um letzte Details zu klären. Die Politik spielt da im Hintergrund freilich mit: Aus deren Sicht sollen die Steirerinnen und Steirer nicht in der Hektik zu Schulbeginn, sondern erst nachher die guten Nachrichten erfahren. Auch der Heizkostenbonus (340 Euro im Vorjahr) muss bis dahin ausverhandelt sein.

Gaspreisindex ist kräftig gesunken

Massiv in die Höhe getrieben wurden auch die Fernwärmetarife im Vorjahr von den damals stark gestiegenen Gaspreisen. Mittlerweile ist der – von der Energieagentur erhobene – Gaspreisindex (ÖGPI) jedoch wieder deutlich gesunken. Im August 2023 fiel dieser im Vergleich zum Vormonat Juli um 11,1 Prozent, im Vergleich zum August 2022 sogar er um 73,7 Prozent.

Senkungspotenzial, das wurde ja auch eingeräumt, ist damit allemal gegeben, auch wenn sich diese Entwicklungen nicht eins zu eins auf Endkundenpreise ummünzen lassen, weil Gas 2022 ja noch zu viel höheren Preisen eingekauft und bevorratet wurde. Auch das verdeutlicht der ÖGPI: Der Index ist im August auf 152,34 Punkte gefallen. In den vergangenen zwölf Monaten lag er im Schnitt bei 479,36 Punkten.