"Yes, ja" – entfährt es Florian Ederer, verbunden mit einem lauten Auflachen. Auf die Frage, wie er es im Vorjahr zu einer der äußerst seltenen österreichisch-amerikanischen Doppelstaatsbürgerschaften gebracht hat, wird der 43-jährige Ökonom mit weitverzweigten steirischen Wurzeln zum anekdotenreichen Dozenten. Letztlich habe er das Thema ab Frühjahr 2022 selbst in die Hand genommen. In die Hand nehmen müssen. Mit einem 70-seitigen Dossier, in dem er akribisch aufgeschlüsselt hatte, warum es, auch für sein Heimatland Österreich, von Vorteil ist, wenn er eine solche Ausnahmegenehmigung erhält, sei es schließlich gelungen. "Ich kann mich glücklich schätzen, weil ein Großteil dieser Ansuchen von Österreich abgelehnt wird", so Ederer. Seit 2009 lebt er mit seiner Frau, der Jus-Professorin Julia Simon-Kerr und seinen beiden Kindern mittlerweile in den USA. Dennoch habe er die US-Staatsbürgerschaft nicht aus emotionalen Gründen angestrebt, sondern aus beruflichen.