Nach vielen Jahren massiver Teuerungen beginnen die Immobilienpreise nun auf breiter Front zu bröckeln. Besonders stark brachen die Angebotspreise für Häuser heuer in den ersten sieben Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Kufstein mit einem Minus von 31 Prozent sowie in Zell am See (minus zehn Prozent) und Steyr (minus sieben Prozent) ein, wie aus einer Datenanalyse von ImmoScout24 auf der eigenen Online-Plattform hervorgeht.

Aber auch in anderen Bezirken gingen die inserierten Häuserpreise nach unten. Dazu zählten Wels (minus fünf Prozent), Landeck (minus vier Prozent), Tulln und Baden (jeweils minus drei Prozent), Klagenfurt (minus zwei Prozent) sowie Bregenz und Imst (jeweils minus ein Prozent).

Eigentumswohnungen

Auch mit den Preisen für Eigentumswohnungen ging es kräftig abwärts. Mit Abstand am deutlichsten brachen hier die Angebotspreise in Neusiedl am See mit einem Minus von 28 Prozent ein. Dahinter folgten Mödling (minus zwölf Prozent), Salzburg Stadt (minus acht Prozent), Klagenfurt Land (minus sieben Prozent), St. Pölten (minus sechs Prozent) und Linz (minus vier Prozent).

Häuser

Im österreichweiten Schnitt gingen die Preise für die angebotenen Häuser her per Ende Juli um ein Prozent auf 3843 Euro pro Quadratmeter zurück. Die inserierten Wohnungspreise blieben nahezu unverändert bei 5703 Euro pro Quadratmeter (Vorjahresperiode: 5721 Euro).

Stärker als die Inflation zogen lediglich die Preise für Häuser in Wien mit einem Plus von 14 Prozent auf im Schnitt 6364 Euro pro Quadratmeter sowie Wohnungen in der Steiermark mit plus zehn Prozent auf durchschnittlich 4103 Euro pro Quadratmeter an.

Kaufmarkt in Warteposition

"Nach vielen Jahren der permanenten Preissteigerungen befindet sich der Kaufmarkt für Immobilien in der Warteposition. Steigende Kreditzinsen, strengere Kreditvorschriften und die schwierige wirtschaftliche Lage schlagen sich erstmals auf die Kaufpreise nieder", erklärte der Österreich-Chef von ImmoScout24, Markus Dejmek, am Donnerstag in einer Aussendung.

Am spürbarsten nach unten gingen die Häuserpreise – freilich vom höchsten Niveau ausgehend – in Tirol mit einem Minus von acht Prozent auf im Schnitt 7304 Euro pro Quadratmeter. Rückläufig waren weiters die Preise im Burgenland und in Niederösterreich mit jeweils minus vier Prozent. Die österreichweit günstigsten Häuser gab es im Burgenland mit Quadratmeterpreisen von durchschnittlich 2522 Euro.

Gestiegen sind die Häuserpreise heuer bisher – neben Wien – in den Bundesländern Steiermark (plus fünf Prozent), Oberösterreich und Vorarlberg (beide plus zwei Prozent) und Kärnten (plus ein Prozent). Unverändert blieben sie in Salzburg.

Steiermark und Kärnten

Im Burgenland waren auch die Wohnungspreise im Bundesländervergleich am niedrigsten. Zusätzlich gingen Quadratmeterpreise dort im Untersuchungszeitraum um vier Prozent auf 3975 Euro. In allen anderen Bundesländern erhöhten sie sich – besonders stark, neben der Steiermark, auch im ohnedies bereits teuren Vorarlberg (plus acht Prozent) und in Tirol (plus sieben Prozent). In Kärnten waren die Angebotspreise für Wohnungen heuer in den ersten sieben Monaten um fünf Prozent höher als noch vor einem Jahr, in Oberösterreich um vier Prozent, in Wien um zwei Prozent und in Niederösterreich um ein Prozent. In Salzburg stagnierten die Preise auf dem hohen Niveau von durchschnittlich 6059 Euro pro Quadratmeter. Am teuersten waren Wohnungen in Tirol und Vorarlberg mit im Schnitt 6944 beziehungsweise 6605 Euro pro Quadratmeter.

"Wir sehen noch keinen einheitlichen Trend in Richtung sinkender Preise über alle Regionen hinweg. Aber bemerkenswert ist, dass wir nun auch in sehr beliebten und teilweise hochpreisigen Regionen sehen, dass die Angebotspreise etwas nach unten gehen. Die Entwicklung in den kommenden Monaten wird zeigen, ob sich der aktuelle Trend auf weitere Regionen ausweitet", so Dejmek.