Ende Juli sind in Österreich die Preise für Benzin und Diesel stark gestiegen – zuletzt gab zwar der Benzinpreis leicht nach, aber nicht der für Diesel, der jetzt durchwegs teurer als Benzin ist.
"Im Schnitt ist Diesel jetzt um 1,8 Cent teurer. Durchschnittlich liegen wir derzeit bei etwas über 1,60 Euro für Benzin und Diesel pro Liter, wenngleich auf den Autobahnen über zwei Euro verlangt werden", analysiert Martin Grasslober, Verkehrswirtschaftsexperte beim ÖAMTC.
Nicht auf Autobahnen tanken
Seine Empfehlung: "Nicht auf der Autobahn tanken. Nur ein Beispiel: Der günstigste Dieselpreis Österreichs liegt bei 1,46 Euro pro Liter in Judenburg. Bei einem 50-Liter-Tank macht das rund 25 Euro weniger im Vergleich zur Autobahn aus."
Dass der Sprit jetzt günstiger ist als 2022 (Schnitt über zwei Euro), sei auch relativ zu sehen: Im Jahr 2021 lag man im Schnitt bei rund 1,20 und 1,30 Euro pro Liter (Diesel/Benzin) und jetzt bei rund 1,60 Euro je Liter.
Bei den steigenden Ölpreisen sei mit weiteren Erhöhungen zu rechnen.
Kroatien, Slowenien mit höheren Preisen
Nicht nur in Österreich, auch im Ausland legten die Spritpreise zu: Slowenien erhöhte die regulierten Spritpreise, die an Tankstellen abseits der Autobahnen gelten, auf 1,511 Euro. Der Dieselpreis stieg um 5,4 Cent auf 1,558 Euro pro Liter (höchster Stand seit November 2022).
Auch Kroatien hob die regulierten Preise an, die aber an allen Tankstellen gelten. Normalbenzin kostet 1,51 Euro pro Liter, Diesel verteuerte sich auf 1,41 Euro pro Liter.
Europaweit schaut es so aus: Niederlande (2,05 Euro/Liter im Schnitt) und Dänemark (2,05 Euro je Liter) sind beim Benzin am teuersten, Polen (1,49 Euro/Liter) am billigsten – beim Dieselpreis ist die Schweiz (2,03 Euro/Liter) am teuersten, Tschechien am günstigsten (1,39 Euro).
Auch die Stromtarife steigen
Auch die Stromtarife für die E-Mobilität in Österreich klettern nach oben. Grasslober: "Laut E-Control liegen die Haushaltspreise, also, wenn ich zu Hause an meiner Wallbox lade, im Schnitt bei 36,7 Cent pro Kilowattstunde. Im Vorjahr zahlte man noch 22,8 Cent pro Kilowattstunde. Das macht eine Steigerung von 61 Prozent gegenüber dem letzten Jahr aus."
Auch er geht davon aus, dass ein E-Auto dann sinnvoll sei, wenn man in der Arbeit oder zu Hause günstiger laden könne. Denn auch bei den öffentlichen Ladestationenbetreibern sind laut ÖAMTC die Tarife zwischen Oktober 2022 und August 2023 im Schnitt um 28 Prozent teurer geworden.
Je höher die Ladeleistung, desto höher liegt auch der Preis. Bei den DC-Ladestationen/50 kW kommt man auf rund 50 Cent bis zu einem Euro pro Kilowattstunde. Florian Merker vom ÖAMTC (Konsumentenschutz) hebt jedoch Smartrics und Tesla hervor, die im Sommer Aktionen in die Gegenrichtung gesetzt haben. Smartrics hat die Preise insgesamt um 13 Prozent gesenkt, bei Tesla waren es 39 Prozent.
Didi Hubmann