Die Sport 2000-Genossenschaft Zentrasport mit Sitz im oberösterreichischen Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) hat wie zuletzt angekündigt ein gerichtliches Insolvenzverfahren beantragt. Die Passiva betragen 63,9 Millionen Euro, das Unternehmen strebt aber eine Sanierung in Eigenverwaltung und bietet eine Quote von 60 Prozent binnen zwei Jahren an. Das teilte der KSV1870 am Freitagabend in einer Aussendung mit. Von der Insolvenz sind demnach 131 Mitarbeiter sowie 450 Gläubiger betroffen.
400 Kunden werden beliefert
Mit Verbindlichkeiten von 63,9 Millionen Euro sei Zentrasport die bisher größte Insolvenz in Oberösterreich, so Petra Wögerbauer vom KSV1870. Die Genossenschaft ist im Großhandel mit Sportartikeln und Sportbekleidung tätig und beliefert rund 400 Kunden in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn, davon 229 Sport 2000-Mitglieder.
Die 229 Sport-2000-Händler mit 367 Geschäften in Österreich seien selbstständige Unternehmen und von der Sanierung nicht betroffen, hatte Sport-2000-Chef Holger Schwarting am Donnerstagabend bei einem Pressegespräch betont. Die Geschäfte würden vollumfänglich weiterbetrieben.
"Zukunft sichern, Liquidität wiederherstellen"
Die Zentrasport-Genossenschaft mit Sitz in Ohlsdorf hat 2021/22 einen Umsatz von 235 Mio. Euro erzielt. Die Beantragung des Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung sei notwendig, "um unsere Gemeinschaft für die Zukunft zu sichern und die Liquidität wiederherzustellen", sagte Schwarting. Als Gründe für die Zahlungsschwierigkeiten werden die Insolvenz des steirischen Sportartikelhändlers Geomix, Lieferkettenengpässe und geändertes Kaufverhalten sowie übervolle Lager genannt.