Das hoch verschuldete Argentinien hat zur Begleichung fälliger Zinsforderungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen millionenschweren Kredit bei Katar aufgenommen.
Das südamerikanische Land leihe sich bei dem Emirat 775 Millionen US-Dollar (708,93 Mio. Euro) in Form von Sonderziehungsrechten, teilte die Regierung in Buenos Aires am Freitag mit.
Damit konnte Argentinien die am Freitag fälligen Forderungen des IWF begleichen, ohne seine knappen Währungsreserven anzutasten.
Das Sonderziehungsrecht ist ein vom IWF eingeführtes Reserveguthaben, das allen Mitgliedsstaaten zusätzlichen finanziellen Spielraum verschafft.
Weitere Kredite
Zuletzt hatte Argentinien bereits Kredite bei der Lateinamerikanischen Entwicklungsbank (CAF) und in China aufgenommen, um seinen Verpflichtungen gegenüber dem IWF nachzukommen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steht bei dem Währungsfonds mit rund 44 Milliarden US-Dollar in der Kreide.
Argentinien steckt seit Jahren in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei 115 Prozent. Das Land leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht.
Die Landeswährung Peso wertet gegenüber dem US-Dollar immer weiter ab, der Schuldenberg wächst ständig.