Die Region Mittelkärnten ist ein wichtiger Wirtschaftsraum für Kärnten, nicht nur wegen überregional bedeutender Exportunternehmen wie der Treibacher Industrie AG oder Flex Althofen. Essenziell für das wirtschaftliche Bestehen des Standortes ist ein Hochspannungsstromnetz. Doch die bestehende 110-kV-Leitung - errichtet zwischen 1950 und 1970 - hat ausgedient. Die Kelag-Tochter Kärnten Netz baut also neu und investiert 100 Millionen Euro in die 40 Kilometer lange Leitung von St. Veit/Glan über das Krappfeld nach Althofen, Wietersdorf und Brückl. Die Trasse verläuft weitgehend parallel zur alten. Nur in Richtung Brückl wird eine neue gesucht, weil die bestehende in mehreren Orten von Wohnhäusern unterbaut ist. Die alte wird nach Inbetriebnahme der neuen Leitung abgebaut.
Dynamischer Wirtschaftsraum mit Strombedarf
Zur Zeit starten die Planungsarbeiten. Bereits in Bau ist das neue Umspannwerk in Treibach, das noch in diesem Jahr in Betrieb gehen wird. Am Freitag stellte Kelag-Vorstand Reinhard Draxler das Millionen-Projekt vor. "Der Lebens- und Wirtschaftsraum Mittelkärnten entwickelt sich dynamisch. Unternehmen wachsen und setzen ebenso wie private Haushalte verstärkt auf erneuerbare Energie. Das bedeutet einen höheren Strombedarf, etwa für Wärmepumpen und Elektroautos. Gleichzeitig wird immer mehr Strom aus Photovoltaik eingespeist. Da muss das Netz Schritt halten."
Über das neue Umspannwerk werden die Stadt Althofen samt Umgebung, das Krappfeld, das Gurktal und teilweise das Metnitz- und das Görtschitztal mit Strom versorgt. Es allein wird 20 Millionen Euro kosten. Derzeit arbeiten 40 Fachkräfte der Kärnten Netz und anderer Firmen auf der Baustelle im Süden Althofens. "In das neue Umspannwerk werden die drei bestehenden 110-kV-Leitungen eingebunden. Vier Trafos werden installiert", sagen Eva Tatschl-Unterberger und Michael Marketz, die Geschäftsführer der Kärnten Netz.
Wie bedeutend die Investition ist, zeigt auch die Teilnahme von Rainer Schmidtmayer, Vorstand der Treibacher Industrie AG, und Flex Austria-Chef Martin Reiner an der Präsentation. "Eine stabile Energieversorgung ist von grundlegender Bedeutung für unsere Unternehmen und unsere Region. Sie ist ein Faktor für künftige Investitionen internationaler Unternehmen und Basis zur Sicherung von Arbeitsplätzen", so Schmidmayer und Reiner unisono. Und auch Walter Sabitzer, Bezirksobmann der Wirtschaftskammer St. Veit/Glan, begrüßt die "zukunftsweisende Investition".