Erst einmal, im ersten Halbjahr 2021, gab es eine höhere Anzahl an Gründungen als zwischen Jänner und Ende Juni dieses Jahres: Die steirische Wirtschaftskammer verweist in der aktuellen Gründerstatistik auf 2616 Steirerinnen und Steirer, die sich in den ersten sechs Monaten selbstständig gemacht haben. Das sind um 128 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs (2488 Neugründungen) und eben der insgesamt zweithöchste Halbjahres-Gründungswert aller Zeiten
„Angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen ist das eine äußerst bemerkenswerte Bilanz“, betont der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk. Im Schnitt haben damit "14 Personen pro Tag den Schritt in die Selbständigkeit gewagt". Herk wertet das auch als „positives Zeichen für den Gesamtstandort“. Diese Zahlen würden belegen, "dass die Selbständigkeit auch oder gerade in herausfordernden Zeiten eine echte Karriere-Alternative für die Steirerinnen und Steirer ist". Trotz erschwerter Planbarkeit werde hier "Eigenverantwortung und Eigeninitiative bewiesen, genau jene Eigenschaften, die gefordert sind, um wirtschaftlich durchzustarten".
43 Prozent der Einzelunternehmen von Frauen gegründet
Das Durchschnittsalter bei den Einzelunternehmen (ohne selbstständige Personenbetreuer) hat sich zuletzt bei 36,3 Jahren eingependelt. Darüber hinaus weise die Gründungsstatistik im ersten Halbjahr einen hohen Frauenanteil aus – von allen gegründeten Einzelunternehmen (ohne selbstständige Personenbetreuer) entfallen 43 Prozent auf Gründerinnen. Generell könne gesagt werden, so die Wirtschaftskammer, dass vor allem jene Bereiche zugelegt haben, die durch die Digitalisierung einen Schub erhalten haben, wie etwa die IT-Branche oder der Versand- und Internethandel. Allen negativen Handelsmeldungen der jüngsten Zeit zum Trotz entfallen auf diesen im ersten Halbjahr 2023 mit einem Anteil von 8,4 Prozent die bundesweit meisten Neugründungen aller Branchen.
Markus Reiter, Leiter des Gründerservice in der WKO Steiermark betont: „Wir sehen einen nach wie ungebrochenen Trend in Richtung Selbständigkeit, die oft auch mit einer nebenberuflichen Tätigkeit beginnt.“ Im Vorfeld der Gründung werden die angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer mit einem umfassenden Serviceangebot unterstützt, so Reiter. Beratungen zu sämtlichen für Neo-Unternehmerinnen und -Unternehmer relevanten Themen gibt es nämlich nicht nur im hauseigenen Gründerservice, sondern auch in allen Regionalstellen.