Die Arbeitsinspektionen sollen im kommenden Jahr die teils prekären Arbeitsbedingungen bei Paket- und Lieferdiensten genauer unter die Lupe nehmen. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) machte den Bereich zu einem Kontrollschwerpunkt für das kommende Jahr 2024, geht aus einer Aussendung hervor. "Typische Problemfelder sind beispielsweise zu lange Arbeitszeiten sowie Nacht- und Wochenendarbeit, ungeeignete Arbeitsmittel sowie psychische Belastungen", so der Minister.
In den vergangenen Monaten gab es beispielsweise immer wieder schwere Vorwürfe gegen den Paketdienstleister DPD. Vorgeworfen wurden dem Unternehmen in Medienberichten unter anderem schlechte Arbeitsbedingungen für die Zusteller, ausstehende Gehälter, Lohndumping und Sozialbetrug. DPD hat die Vorwürfe indes stets strikt dementiert und tut dies nach wie vor. DPD könne die Vorwürfe "nicht nachvollziehen" und weist sie zurück, wird betont.
Mehrere Schwerpunkte geplant
Daneben setzt das Ministerium einen Schwerpunkt auf Gewaltprävention am Arbeitsplatz. "Ziele sind die Sensibilisierung und Auseinandersetzung mit dem Thema sowie die Entwicklung und das Aufzeigen von Möglichkeiten im Bereich des Arbeitsschutzes", so Kocher. Weiters soll sich das Arbeitsinspektorat im kommenden Jahr einen Überblick über den aktuellen Zustand im Bereich Hygiene für Schutzausrüstung verschaffen und hier verstärkt beraten.