Ökonomen rechnen weltweit mit stark steigenden Immobilienpreisen. Sie dürften in den kommenden zehn Jahren global im Durchschnitt um jährlich neun Prozent zulegen. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts und dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik unter 1400 Experten aus 133 Ländern hervor. In Österreich werden nominelle Zuwächse von 6,9 Prozent erwartet. In Deutschland von 7,2 Prozent und in der Schweiz von 4,8 Prozent.
"Die Steigerung der Immobilienpreise wird dabei mehr von Nachfrage- als von Angebotsfaktoren getrieben", sagt Ifo-Forscher Timo Wochner. Ein gestiegener Lebensstandard und höhere Einkommen, aber auch der Wunsch nach mehr Wohnfläche und das Bevölkerungswachstum führen weltweit zu einer erhöhten Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Das gaben 37 Prozent der Befragten als Grund für die erwarteten hohen Preisanstiege an. Auch die Tendenz zu Homeoffice spielt eine Rolle.
Baugrund ist Mangelware
"Angebotsfaktoren wie begrenzte Produktionskapazitäten, höhere Preise für Baumaterialien und ein Mangel an Baugrund sind für steigende Immobilienpreise verantwortlich", sagt Wochner. Die Geldpolitik der Zentralbanken, die Inflation und die Regierungspolitik werden von zwölf Prozent der Befragten als Treiber der erwarteten Preisanstiege angegeben.
In Westeuropa (6,4 Prozent) und Nordamerika (7,7 Prozent) dürften die Preissteigerungen bei Immobilien unter dem globalen Durchschnitt bleiben. In Süd- und Osteuropa werden deutlich höhere Wachstumsraten erwartet (18,4 bzw. 14,9 Prozent). Besonders hoch könnten die Immobilienpreise in Süd- und Westasien (25,1 bzw. 22,4 Prozent) und Mittelamerika (24,4 Prozent) steigen.
In Deutschland seien die Hauspreise in den vergangenen zehn Jahren bereits um mehr als 81 Prozent gestiegen. In Österreich waren es sogar 95 Prozent, in der Schweiz 44 Prozent.