Die US-Notenbank Federal Reserve steht aus Sicht vieler Ökonomen unmittelbar vor dem Zinsgipfel. Alle von der Nachrichtenagentur Reuters befragten 106 Volkswirte erwarten, dass der Leitzins am 26. Juli um einen viertel Prozentpunkt auf die neue Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent gehievt wird. Nur 19 von ihnen rechnen in der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage damit, dass später noch ein weiterer Schritt nach oben folgen wird.
Die US-Währungshüter hatten in ihrem Ausblick Mitte Juni allerdings signalisiert, dass sie zur Bekämpfung der hohen Inflation noch bis zu zwei Anhebungen um jeweils einen viertel Prozentpunkt für dieses Jahr ins Auge fassen.
US-Teuerungsrate auf 3,0 Prozent gesunken
Sinkende Energiepreise sorgten zuletzt dafür, dass die Teuerungsrate in den USA im Juni auf 3,0 Prozent von 4,0 Prozent im Mai zurückging. Dies ist der niedrigste Wert seit mehr als zwei Jahren. Die US-Notenbank Federal Reserve strebt allerdings bei der Teuerung einen Wert von 2,0 Prozent an. Sie hat nach zehn Zinserhöhungen in Folge zuletzt eine Pause eingelegt und die Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent beibehalten.
Diese Pause sollte jedoch nicht als Signal interpretiert werden, dass der Zinsgipfel bereits erreicht sei, warnte jüngst der Chef des Fed-Bezirks New York, John Williams. Die Zentralbank habe mit ihren Projektionen und in ihrer Kommunikation angedeutet, dass sie noch einen Weg vor sich habe, um die Geldpolitik auf einen ausreichend straffen Kurs zu bringen, damit die Inflation auf zwei Prozent zurückgehe.