Es ist ein bemerkenswertes Schreiben, das Lilihill an die Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV) bzw. deren Vorstand Martin Payer in der Flughafen-Causa gerichtet hat. Unter dem Betreff "Call Option" wird darin ein Angebot, den Abtretungsvertrag abzuschließen, ausgeschlagen, wörtlich heißt es: "Dass Sie die Call-Option jetzt ausüben wollen, erfahre ich von Ihnen zum ersten Mal." Verbunden mit dem spitzen Beisatz: "Möglicherweise liegt das daran, dass Sie solche sensiblen Themen lieber mit den Medien erörtern als mit Ihren Mitgesellschaftern."
Zudem vertritt die Geschäftsführung von Lilihill die Auffassung, dass die Call-Option, also der Rückkauf der Flughafen-Anteile durch die öffentliche Hand, nicht ohnedies nicht rechtmäßig sei, wie unmissverständlich zum Ausdruck gebracht wird: "Sollten Sie unser Abtretungsanbot annehmen und damit die Call-Option ausüben, wäre das unberechtigt, weil die Voraussetzungen dafür nicht vorliegen."
"Natürlich sind die Bedingungen erfüllt"
Payer will das so nicht stehen lassen und betont seinerseits: "Natürlich sind die Bedingungen für die Call-Option erfüllt. Wir haben sie jetzt gezogen, das heißt, wir haben den Notariatsakt unterschrieben und werden das Geld an Lilihill überweisen." Payer weiter: "Damit gehören 80 Prozent des Flughafens der KBV und 20 Prozent der Stadt Klagenfurt."
Lilihill führt in dem Schreiben indes aus, dass man die Kontodaten nur deswegen übermittelt habe, "weil das Abtretungsanbot (Call-Option) integrierender Bestandteil des Beteiligungsvertrages ist und damit letzterer vorsieht, dass wir ein Bankkonto bekanntzugeben haben".
"Rechtsgrundlose Überweisung unterlassen"
Allerdings, so heißt es weiter, "verweisen wir darauf, dass ein Abtretungspreis nicht zu überweisen ist, wenn Sie die Call-Option ausüben sollten. Denn das wäre, wie gesagt, mangels Vorliegens der Voraussetzungen dafür, unberechtigt und ein Kauf- und Abtretungsvertrag käme nicht zustande". Der Brief schließt daher mit einer Aufforderung: "Eine daher rechtsgrundlose Überweisung eines Abtretungspreises fordern wir Sie auf, zu unterlassen."